Die Geschichte der Stadt Moers ist eng mit ihrem Schloss verbunden. Obwohl das Gebiet schon frühzeitig besiedelt war, trugen die Grafen von Moers mit dem Bau ihrer Landesburg hauptsächlich zur Stadtgründung bei.

Moerser Schloss
Moerser Schloss

Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt geht auf das Jahr 1186 zurück. Damals errichteten die Herren von Moers hier einen Wohnturm aus Tuffstein. Etwa 100 Jahre später wurde um den Turm herum ein Hügel angeschüttet und das Ganze mit einer Ringmauer und weiteren Türmen befestigt.

Die Veränderung des Rheinlaufs im Mittelalter ermöglichte es zudem, neues Land zu den bereits bestehenden Besitztümern hinzuzufügen. Im 15. Jahrhundert, unter der Herrschaft des Grafen Friedrich III, erlebte das Haus Moers den Höhepunkt seiner Macht und seines Einflusses.

Moritz von Oranien übernahm1601 die Grafschaft und ließ die Burg zu einer wesentlich größeren Festung mit fünf Bastionen ausbauen. Noch heute ist die nach niederländischem Vorbild angelegte Verteidigungsanlage in Form eines sternförmigen Fünfecks im Stadtbild zu erkennen.

Das Schloss Moers heute

Schlossmuseum in der alten Burg in Moers
Museum im Moerser Schloss

Damals wie heute steht das Moerser Schloss im Zentrum der Stadt. Es zählt zu den am besterhaltenen Ringburganlagen im Rheinland.

1905 erwarb die Stadt Moers das Schloss. Nach einem Umbau wurde bereits drei Jahre später im Erdgeschoss das Grafschafter Museum eröffnet.

Gegenwärtig nimmt die Dauerausstellung des Museums zur Burg- und Stadtgeschichte zwei Etagen ein. Darüber hinaus sind im Ausgrabungsbereich die mittelalterlichen Wehrmauern mit Schießkammern und -scharten sowie ein alter Brennofen zu besichtigen. Die Ausstellung ist informativ, anschaulich und zu großen Teilen auch auf Kinder ausgerichtet.

Besonders bei schönem Wetter ist ein Spaziergang durch den gepflegten und teilweise noch ursprünglichen Schlossgarten zu empfehlen, um einen Besuch der Burg abzurunden.

Schloss Museum: Herrscher in Moers
Infos zu den Schlossbesitzern
Kaufladen im Schlossmuseum von Moers
Kaufladen aus dem 19. Jh.
Zimmer im Schloss Museum in der alten Burg von Moers
Originalgetreue Zimmer

Altstadt

Neumarkt / Markttag in Moers
Markttag – Neumarkt mit dem Denkmal Friedrich I.
Innenstadt mit Fußgängerzone in Moers
Fußgängerzone

Direkt an das Schloss schließt sich die Moerser Altstadt an. In der Fußgängerzone sind zahlreiche Geschäfte sowie Restaurants und Imbisse zu finden.

Das Rathaus von Moers befand sich im Laufe seiner 700-jährigen Geschichte an verschiedenen Orten. Das „alte Rathaus“ am Rande des Schlossparks wurde 1962 in Gebrauch genommen und 2012 um einen Neubau ergänzt.

Auf dem Neumarkt, dem Marktplatz im Zentrum der Stadt Moers, steht ein Denkmal, das an die 200-jährige Zugehörigkeit zur preußischen Krone (1702 – 1902) erinnert. Die damals treue Grafschaft Moers dankte mit diesem Denkmal dem damaligen König Friedrich I., der König von Preußen und Graf von Moers war.

Evangelische Stadtkirche Moers
Evangelische Stadtkirche
Neues Rathaus in Moers
Rathaus
St.-Josefs-Kirche - Katholische Stadtpfarrkirche Moers
Katholische St.-Josefs-Kirche

Moers und der Bergbau

Glückauf - Bergbausymbol in Moers
Kohlenlore in Moers

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts prägte vor allem der Bergbau das Gesicht der Stadt. Mit dem Abbau der Kohle, die in einer Tiefe von 600 bis 800 Metern anzutreffen war, kamen auch viele Zuwanderer nach Moers. Dadurch vervielfachte sich die Anzahl der Einwohner in einer relativen kurzen Zeit und es entstanden verschiedene neue Wohnsiedlungen.

Heute sind die meisten Zechen in Moers, wie im gesamten Ruhrgebiet, stillgelegt. Reste der Anlagen, die oftmals zu Industriedenkmälern umgestaltet wurden, erinnern noch an diese Zeit.

Die Halde Rheinpreußen

Aufstieg zur Halde Rheinpreußen
Weg zum Geleucht mit Blick zum Rhein

Ein wirklich gelungenes Projekt ist die Halde Rheinpreußen. Die begrünte Halde ist 103 Meter hoch und liegt 72 Meter über dem Umgebungsniveau. Zwischen 1963 und 1990 wurden hier 42 Millionen Tonnen Bergematerial aufgeschüttet. Das Material stammte aus den benachbarten Schachtanlagen Rheinpreußen V und IX.

Das Geleucht, eine große Bergmannlampe, auf der Halde Rheinpreußen
Das Geleucht auf der Halde Rheinpreußen

Auf der Kuppe der Halde steht eine riesige rote Grubenlampe. Die 115 Tonnen schwere Stahlkonstruktion ist 30 Meter hoch und hat einen Durchmesser von acht Metern. Der Entwurf für die 2007 eingeweihte Landmarke stammt von dem renommierten Künstler Prof. Otto Piene.

Die Grundidee des Künstlers für das „Geleucht“ war: „Kohle, die Wärme und Energie durch Feuer schafft, sowie Grubenarbeit mit ihren besonderen Bedingungen und Gefahren“.

Von der Kuppe oder dem 28 Meter hohen, begehbaren Turm bietet sich ein fantastischer Blick über das Ruhrgebiet und den Rhein.

Besonders eindrucksvoll ist es, wenn nachts die überdimensionale Grubenlampe erleuchtet, wobei diese noch zusätzlich mit rotem Licht angestrahlt wird.

Blick von der Halde Rheinpreußen zum Ruhrgebiet und dem Rhein

Schacht IV

Rheinpreussen Schacht IV Industriedenkmal
Industriedenkmal Schacht IV

Ein weiteres sehenswertes Industriedenkmal ist der Schacht IV, ein ehemaliges Steinkohlebergwerk. Das 48 Meter hohe Doppelstrebengerüst des Schachtes, in dem jahrzehntelang Kohle gefördert wurde, ist weithin sichtbar. Es ist das älteste Gerüst seiner Art im Ruhrgebiet. In der angrenzenden Maschinenhalle ist zudem eine der ältesten elektrischen Fördermaschinen zu sehen.

Das Gebäude wird seit seiner Sanierung vom Grafschafter Museums- und Geschichtsverein in Moers betreut. Schacht IV kann jeden Sonntag von Mai bis Oktober kostenlos besichtigt werden.


Fazit

Wer das Ruhrgebiet besucht und auch in der Nähe von Moers ist, sollte einen Besuch in der Stadt einplanen. Absolut empfehlenswert ist der Aufstieg zum Geleucht auf der Halde Rheinpreußen. Für den Weg vom Parkplatz P2 bis zur Kuppe brauchte ich ungefähr 15 Minuten. Und der Ausblick ist wirklich fantastisch.


Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Moers, https://www.niederrhein.de/component/k2/moers-am-niederrhein


Zu weiteren Städten entlang des Rheins


Kommentare

Moers — Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

HTML tags allowed in your comment: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>