Das Dorf Amerongen liegt am Niederrhein in der niederländischen Provinz Utrecht, am Rande des Nationalparks Utrechtse Heuvelrug.
Der Name des Ortes wurde erstmals im Jahre 1126 erwähnt. Vom 17. bis zum 20. Jahrhundert war Amerongen vor allem durch die Landwirtschaft geprägt. Dabei spielte der Tabakanbau eine wichtige Rolle. Noch heute sind hier verschiedene Tabakscheunen zu finden, die auch besichtigt werden können. Bekannt wurde der Ort aber vor allem durch sein Schloss – ’t Huys Amerongen.



’t Huys Amerongen

Die Ursprünge des Schlosses gehen auf das Jahr 1286 zurück, als das Gebäude als eine Art verstärkter Wohnturm errichtet wurde. Die entsprechenden Aufzeichnungen dazu stammen von Graf Floris V von Holland, der den Brüdern Henric und Diederic Borre Zustimmung gab, um ein Hyuse zu bauen.

Als 1672 die Franzosen und Engländer sowie die Bistümer von Münster und Köln die Niederlande angriffen, wurde ’t Huys nur ein Jahr später von den französischen Truppen niedergebrannt.
Die damalige Besitzerin Margaretha Turnor begann mit Hilfe ihres Ehemannes Godard Adriaan van Reede umgehend mit dem Wiederaufbau des Gebäudes.
Sie ließ das `t Huys Amerongen im klassizistischen Stil widererrichten, so wie es heute noch zu sehen ist. Die Bauarbeiten hierzu wurden 1678 abgeschlossen.

1879 erbte Graf Godard van Aldenburg Bentinck das Schloss. Er modernisierte das Gebäude weitgehend und beauftragte Pierre Cuypers mit der Renovierung der Galerie. Pierre Cuypers war zu dieser Zeit bereits ein renommierter Architekt, der unter anderem für den Bau des Hauptbahnhofs und des Reichsmuseums in Amsterdam verantwortlich zeichnete.

Als der deutsche Kaiser Wilhelm II im Jahre 1918 in die Niederlande flüchtete, fand er Unterkommen auf Schloss Amerongen. Dies verdankte er dem Johanniterorden wie auch der Fürsprache der niederländischen Königin Wilhelmina. Eigentlich wollte der Kaiser mit einem Teil seines Gefolges nur 3 Tage zu Gast im Schloss sein. Letztendlich blieb er jedoch anderthalb Jahre auf `t Hyus. Hier unterzeichnete Wilhelm II im November 1918 auch seine Abdankungserklärung, die noch heute als Kopie auf seinem damaligen Schreibtisch im Schloss zu sehen ist.
1977 übertrugen die Nachfahren des Grafen Bentinck das Gebäude der Stiftung Kasteel Amerongen, die es mit viel Ehrgeiz und der Hilfe motivierter Freiwilliger instand hält und der Öffentlichkeit zugänglich macht. Das Schloss ist von einem charmanten, nicht allzu großen Garten umgeben. Ein kleiner Spaziergang lohnt sich hier ganz bestimmt.





Hast du schon von der singenden Gräfin gehört? Neugierig? Dann lese einfach hier die Geschichte – Die Gräfin von Amerongen.
Zur offiziellen Webseite der Touristeninformation von Amerongen
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