Geschichte und Idylle oder nur weiter über den Bodensee?

Burg bzw. Altes Schloss mit Bodensee
Meersburg mit Blick auf den Bodensee

Meersburg ist eine beschauliche Stadt am nördlichen Ufer des Bodensees. Sie strahlt noch heute mittelalterliches Flair aus und bietet einige interessante Sehenswürdigkeiten. Außerdem verfügt Meersburg über mehrere Fährverbindungen. Eine der wichtigsten ist die Fähre nach Konstanz, das am Südufer des Bodensees liegt. Bereits in der merowingischen Zeit spielte diese Verbindung eine wichtige Rolle. Sie gewährleistete den Anschluss Oberschwabens über Konstanz an die römische Provinz Rätien.


Die Meersburg mit dem Dagobertsturm

Eingang der Burg von Meersburg am Bodensee
Eingang der Meersburg

Aus der Merowingerzeit stammt auch die Meersburg, die älteste bewohnte Burganlage Deutschlands. Der Überlieferung nach ließ König Dagobert I. die wehrhafte Anlage bereits im 7. Jahrhundert erbauen. Die erste nachweisbare urkundliche Erwähnung der „Mersburg“ stammt jedoch erst aus dem Jahr 1071.

Mühle mit Burg in Meersburg am Bodensee
Mühle unterhalb der Burg

Die ehemalige Königsburg, die nach der merowingischen Epoche in den Besitz der Bischöfe von Konstanz überging, ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Über 30 original eingerichtete Räume lassen das Mittelalter noch heute hautnah erleben. Bei einem Rundgang kann man beispielsweise den Rittersaal, die Waffenhalle, die Burgküche sowie das Verlies und die Folterkammer besichtigen.

Eine der berühmtesten Persönlichkeiten, die auf der Meersburg gelebt hat, ist die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Sie wohnte von 1841 bis zu ihrem frühen Tod 1848 hier bei ihrer Schwester. Ihre Wohnräume und ihr Sterbezimmer sind Teil des Rundgangs durch die Burg.


Neues Schloss

Neues Schloss in Meersburg am Bodensee
Neues Schloss in Meersburg

Gleich neben der Burg befindet sich das Neue Schloss, das auf eine mehr als 300-jährige Geschichte zurückblicken kann.

Mit dem Bau wurde im Jahre 1710, im Auftrag des Fürstbischofs Johann Franz von Stauffenberg, begonnen. Ursprünglich erfüllte es die Funktion eines Kanzleigebäudes. Im Jahr 1740 erfolgte der Ausbau zu einer prachtvollen Residenz, die von 1750 bis 1803 den Konstanzer Bischöfen als Wohn- und Amtssitz diente.

Staatsweingut Meersburg und Neues Schloss
Blick auf das Staatsweingut und das Schloss

1803 ging das Schloss in den Besitz des Landes Baden über. In der Folgezeit wurde es für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt. Es war Kaserne, Gefängnis, Schule und sogar Taubstummenanstalt. Ab 1962 machte das Land Baden-Württemberg als Eigentümer das Schloss der Öffentlichkeit zugänglich.

Das Museum im Schloss zeigt die prunkvollen Wohn- und Arbeitsräume der Bischöfe und gibt so ein eindrucksvolles Bild der damaligen Zeit wieder. Von der Schlossterrasse kann man von einem fantastischen Blick über den Bodensee bis hin zu den Alpen genießen.


Die Stadttore

Wer Meersburg am Bodensee besucht, kann die Altstadt immer noch durch eines der alten Stadttore betreten.

Das Untertor

Untere Stadttor in Meersburg am Bodensee
Untertor
Fussgängerzone in Meersburg
Innenstadt von Meersburg

Das Untertor ist dabei das älteste erhaltene Stadttor von Meersburg. Es wurde vermutlich um 1250 erbaut, wobei die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1325 stammt.

Stadttore wie das Untertor dienten früher nicht nur dem Schutz der Stadt, sondern grenzten auch ein Gebiet ein, in dem bestimmte Gesetze und Regeln galten.

Dabei trug vor allem das Marktrecht wesentlich zur Entwicklung der mittelalterlichen Städte bei. Meersburg wurde 1233 dieses Privileg zuerkannt. Auf dieser Basis konnte sich der Ort erfolgreich als Handelsstadt entfalten.

Das Obertor

Innenstadt von "Mersburg"
Innenstadt von Meersburg
Obere Stadttor in Meersburg am Bodensee
Obertor

Ein weiteres Stadttor ist das Obertor, welches um 1300 erbaut wurde. Es entstand im Zuge der Stadterweiterung und lag an der Handelsstraße, die nach Ravensburg führte.

Das Besondere an diesem Stadttor ist, dass es eine städtische Turmuhr besitzt. Diese wurde erstmals im Jahre 1477 erwähnt. Sie ist ein deutliches Zeichen des bürgerlichen Selbstbewusstseins, da die Tageseinteilung der städtischen Bevölkerung nun nicht mehr ausschließlich durch die (Turmuhr der) Kirche bestimmt wurde.


Die Stadtpfarrkirche Mariä Heimsuchung

Schon von weitem ist die katholische Kirche mit ihrem markanten Glockenturm in der Stadtsilhouette von Meersburg gut erkennbar. Dieser Glockenturm ist noch Teil der ursprünglichen mittelalterlichen Stadtbefestigung. Das Kirchenschiff wurde erst später, im Jahre 1833, hinzugefügt.

Blick auf die Katholische Kirche und das Zeppelinmuseum in Meersburg
Blick zur Katholischen Kirche vorbei am Zeppelinmuseum

Im Inneren der Kirche vereinen sich verschiedene Stilepochen. Der Innenraum ist in einem klaren klassizistischen Stil gehalten, dem sogenannten Weinbrenner-Stil. Die Decke wurde zwischen 1939 und 1940 gestaltet, wobei das große Deckengemälde deutlich den Zeitgeist der späten 30er Jahre erkennen lässt. Das älteste Element der Kirche ist ein spätgotischer Schrein aus dem 15. Jahrhundert, der zum Hochaltar gehört.


Zeppelin-Museum in Meersburg am Bodensee

Neben dem Zeppelinmuseum in Friedrichshafen gibt es auch in Meersburg ein Museum, das ausschließlich den berühmten Luftschiffen gewidmet ist. Dabei handelt es sich um die Privatsammlung von Heinz Urban, die er seit 1989 der Öffentlichkeit zugänglich macht. Etwa 15.000 Sammlerstücke rund um die Zeppeline sind hier zu sehen. Die Exponate stammen aus der Zeit von 1900 bis 1937.


Magische Säule

Magische Säule auf der Hafenmole in Meersburg am Bodensee
Magische Säule

Die Magische Säule befindet sich auf der Hafenmole, am Ufer des Bodensees. Das Kunstwerk des Bildhauers Peter Lenk, das Persönlichkeiten aus Meersburg darstellt, wurde 2007 eingeweiht.

Hafen mit Stadtansicht Meersburg von der Magischen Säule aus
Blick von der Magischen Säule zur Stadt

An der Spitze der Säule ist die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff in Gestalt einer frei fliegenden Möwe zu sehen. Darunter befindet sich der Meersburger Armor, der auf den Freiherrn Joseph von Laßberg zielt. Dieser war Germanist, Schriftsteller und Sammler wichtiger mittelalterlicher Manuskripte. Er zeigt mit einer zusammengerollten Handschrift in Richtung Stadt. Auf der gegenüberliegenden Seite steht der Arzt Franz Anton Mesmer, der sich mit den damals populären Themen Elektrizität, Gravitation und Magnetismus beschäftigte, auf einer Weltkugel. In der Kugel wiederum sind die Wissenschaftler Maximilian Hell, Anton von Störck und Jan Ingenhousz dargestellt. Am Fuße der Säule befinden sich Wendelgard von Halten, der Exorzist Johann Joseph Gassner und der Fürstbischof Konrad von Rodt.

Über die adelige Weingutbesitzerin Wendelgard von Halten gibt es eine Sage, die gar nicht so weit von der Realität entfernt ist … Neugierig? Die Sage von Wendelgard kann hier bei der Drachenwolke nachgelesen werden.

Quellen: https://www.meersburg.dehttps://de.wikipedia.org/wiki/Meersburg


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