Mehr als nur ein fantastischer Blick auf den Rhein


Das Niederwalddenkmal liegt oberhalb von Rüdesheim am Rhein und ist mit seiner imposanten Größe von 38 Metern schon von weitem sichtbar.
Das Denkmal wurde zwischen 1877 und 1883 errichtet. Es sollte nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges stolz von der 1871 vollzogenen Reichsgründung und einem geeinten Deutschland künden.
Den Mittelpunkt des Monuments bildet die 12 Meter hohe Germania, die ins Rheingau blickt. In der rechten Hand hält sie triumphierend die deutsche Kaiserkrone in die Höhe, die linke Hand umschließt ein nach unten gerichtetes Schwert. Der Lorbeer, der um das Schwert geschlungen ist, symbolisiert den errungenen Sieg.
Das Hauptrelief unter der Germania zeigt in der Mitte König Wilhelm von Preußen, den späteren Kaiser, hoch zu Ross. Er ist umgeben von Persönlichkeiten seiner Zeit, Königen und Fürsten aus Süd- und Norddeutschland sowie Vertretern aller Truppengattungen.
Unterhalb dieser Darstellung stehen fünf der sechs Strophen des Liedes Die Wacht am Rhein.


Auffallend sind auch die beiden überlebensgroßen Figuren, die an den Seiten des Reliefs angeordnet sind. Die linke Figur verkörpert den Krieg in Form eines geflügelten Genius, der seine Trompete ertönen lässt und ein Schwert in der Hand hält. Da sein Schwert gesenkt ist, weist es auf den Sieg in der Schlacht hin, insbesondere hier auf den Sieg im Deutsch-Französischen Krieg. Dies wird durch den nach Frankreich gerichteten Blick der Skulptur unterstrichen.
Die rechte Figur trägt einen Ölzweig und ein Füllhorn und verkörpert damit Frieden und Wohlstand. Ausgestattet mit diesen Gaben blickt der dargestellte Engel wohlwollend in die Richtung eines geeinten deutschen Staates.

Das Niederwalddenkmal heute
Die Errichtung des Monuments im 19. Jahrhundert war maßgeblich politisch motiviert. Heute ist das Niederwalddenkmal eher ein beliebtes Ausflugsziel. Denn von hier aus hat man eine wunderbare Aussicht auf den Rhein.
Die bequemste Art des Aufstiegs ist die Seilbahn. Schon während der Fahrt kann man, vor allem bei klarem Wetter, den herrlichen Ausblick genießen. Wer es sportlicher mag, nimmt einen der Wege durch die Weinberge hinauf zur Kuppe.

Lauffreudige und Wanderfreunde kommen auch auf dem Höhenzug entlang des Rheins auf ihre Kosten. Besonders beliebt ist der Rundweg zum Rossel und zur Zauberhöhle. Der kürzeste Weg vom Niederwalddenkmal zu den beiden Sehenswürdigkeiten beträgt etwa 45 Minuten. Wer sich danach gern eine Pause gönnen will, dem ist das Jagdschloss empfohlen. Wenn die Temperaturen es zulassen, ist eine Rast auf der gemütlichen Terrasse des Restaurants wirklich anzuraten.



Neben dem Jagdschloss befindet sich zudem ein Wildpark, der nicht nur für Kinder eine interessante Abwechslung bietet.
Der direkte Rückweg vom Jagdschloss zum Niederwalddenkmal dauert ungefähr 30 Minuten. Alternativ kann auch die Seilbahn nach Assmannshausen genommen werden, um dann von dort mit dem Schiff auf dem Rhein nach Rüdesheim zurückkehren.

Eine weitere schöne Wanderung vom Niederwalddenkmal aus ist der Rundweg zur Abtei St. Hildegard. Das 1904 erbaute Benediktinerinnenkloster in Eibingen bei Rüdesheim steht in der Tradition der heiligen Hildegard von Bingen. Die Abteikirche mit ihrem beeindruckenden Altarraum ist frei zugänglich und einen Besuch wert. Darüber hinaus beherbergt die Klosteranlage ein Café, einen Souvenirladen und Arbeitsräume, in denen regelmäßig Workshops organisiert werden.
Der etwa einstündige Rundgang zur Abtei lässt sich beliebig erweitern und mit anderen Sehenswürdigkeiten kombinieren.

Kommentare
Niederwalddenkmal — Keine Kommentare
HTML tags allowed in your comment: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>