Eine hippe Stadt mit langer Geschichte
Köln ist die viertgrößte und eine der ältesten und zugleich faszinierendsten Städte in Deutschland.
Ein kurzer Rückblick in die Geschichte

An der Stelle der heutigen Stadt entstand bereits 19 v. Chr. eine erste Siedlung. Als sich das Römische Reich immer weiter bis an die Grenzen des Rheins ausdehnte, erhielt die Siedlung unter Kaiser Claudius das Stadtrecht und den Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensium.
Im Jahre 90 n. Chr. stieg die Stadt sogar zur römischen Provinzhauptstadt auf und gewann im Mittelalter immer mehr an Bedeutung. So war Köln Residenzstadt der Franken und des Kurfürstentums Köln sowie Freie Reichsstadt. Zum Wohlstand der Kölner Bürger trug auch das 1259 verliehene Stapelrecht bei, das ein Vorkaufsrecht für alle auf dem Rhein transportierten Waren garantierte.

Nach der Befreiung von der französischen Besatzung zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Köln ein Teil des Königreichs Preußen. Ein Jahrhundert später, 1918, wurde die Republik ausgerufen.
Noch schlimmer als die Verwüstungen des Ersten Weltkrieges waren für Köln die Folgen des Zweiten Weltkrieges. Die Altstadt und auch angrenzende Gebiete wurden durch Luftangriffe zu 80 Prozent zerstört.
In den Nachkriegsjahren setzte man beim Wiederaufbau vor allem auf moderne Architektur. Daher sind in Köln und Umgebung die typischen 50er-Jahre-Bauten und Hochhäuser häufig anzutreffen. Einige historische Gebäude, darunter auch Kirchenbauten, wurden so weit wie möglich restauriert oder originalgetreu wiederaufgebaut.
Kölner Dom


Der Kölner Dom ist mit 157,38 Metern nach dem Ulmer Münster das zweithöchste Kirchengebäude Europas und das dritthöchste der Welt. Sein Bau begann im 13. Jahrhundert. Auch wenn er erst im 19. Jahrhundert, nach 600 Jahren, vollendet wurde, ist er ein beeindruckendes Beispiel spätmittelalterlich-gotischer Architektur. Die riesige Fläche der Westfassade mit den beiden Türmen von über 7100 m² ist die größte Doppelturmfassade der Welt und bis heute einzigartig.
Ist der Dom schon von außen ein faszinierendes Bauwerk, so ist er auch von innen mehr als beeindruckend. Das schlanke Hauptschiff, das zum Chor führt und von je zwei Seitenschiffen begleitet wird, ist mit 144 Metern das längste Kirchenschiff Deutschlands. Beeindruckend sind die großen Glasfenster, die das Licht mit hoher Farbintensität in den Innenraum fallen lassen. Die aus verschiedenen Epochen stammenden Fenster zeigen unterschiedliche biblische Darstellungen und sind inhaltlich der Funktion des Kölner Doms als Wallfahrtsort angepasst.

In der Mitte des Chorhauptes befindet sich der Hochaltar, der dem heiligen Apostel Paulus geweiht ist. Hinter dem Hochaltar erhebt sich der Dreikönigenschrein, der wie eine Basilika die Dreifaltigkeit Gottes verkörpert.
Der Dreikönigenschrein mit 74 Figuren aus vergoldetem Silber und filigranen, edelsteinbesetzten Platten dominiert durch seine zentrale Aufstellung den Chorraum und stellt die größte Goldschmiedearbeit des Mittelalters in Europa dar. Das imposante Werk ist 110 cm breit, 153 cm hoch, 220 cm lang, 6 Zentner schwer und wurde im Auftrag des Erzbischofs Philipp von Heinsberg zu Ehren der Heiligen Drei Könige angefertigt. Neben den Gebeinen der Heiligen Drei Könige ruhen hier auch die Gebeine der als heilig verehrten Märtyrer Felix, Nabor und möglicherweise auch Gregor von Spoleto.
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Vom Domplatz aus gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Stadt näher zu erkunden.
Unweit des Doms befinden sich zwei Zeitzeugen aus römischer Zeit: das römische Nordtor und die Hohe Straße. Letztere war ursprünglich der cardo maximus und Teil des römischen Straßensystems, das in seiner Grundstruktur noch heute besteht.
Wer tiefer in die Geschichte des frühzeitlichen Kölns eintauchen will, dem sei das Römisch-Germanische Museum empfohlen. Nur wenige Meter entfernt befindet sich das Museum Ludwig. Dieses Museum beherbergt Werke der modernen und zeitgenössischen Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts sowie eine Sammlung historischer Fotografie.

Zahlreiche Zeugen der mittelalterlichen Epoche sind noch im Stadtkern und in der Nähe des Rheinufers zu finden. Zu erwähnen sind hier der Heinzelmännchenbrunnen (mehr zu den Heinzelmännchen hier), das Rathaus, die Miwke – ein jüdisches Kultbad, das Hahnentor und der Gürzenich.
Weiter am Rhein entlang erreicht man den Rheinauhafen mit seinen historischen, aber auch modernsten Gebäuden der Stadt – den Kranhäusern. Die Kranhäuser bestechen durch ihre architektonisch und optisch spektakuläre Gebäudeform. In einer Höhe von 40 Metern ragt ein zweigeteilter Ausleger, der nur auf einem schlanken, vollverglasten Treppenturm aufliegt. Für diese außergewöhnliche Architektur wurden Erkenntnissen aus der Brückenbautechnik genutzt.
Und natürlich …
Kölner Karneval
Last but not least: Was wäre Köln ohne Karneval? Der Kölner Karneval – auch die „fünfte Jahreszeit“ genannt – beginnt jedes Jahr am 11. November um 11.11 Uhr auf dem Alten Markt. Nach dem Auftakt wird eine Pause eingelegt und erst im neuen Jahr geht es mit Karnevalssitzungen, Auftritten von Büttenrednern und der Prinzenproklamation weiter. Am Donnerstag vor Aschermittwoch, dem Tag der Weiberfastnacht, wird um 11.11 Uhr auch der Straßenkarneval eröffnet. Dann feiern die Jecken in den Kneipen und auf den Straßen bis zum Abend des Karnevalsdienstags. Offizieller Höhepunkt des Kölner Karnevals ist der am Rosenmontag stattfindende Rosenmontagszug.
In der Nacht zum Mittwoch findet in den Veedeln, den Stadtvierteln, als Abschiedsbrauch die Nubbelverbrennung statt (eine Nubbel ist eine mannshohe Strohpuppe, die den Sündenbock des rheinischen Karnevals symbolisiert). Am Aschermittwoch werden nur noch interne Abschlussveranstaltungen, meist ein gemeinsames Fischessen, veranstaltet.
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