Deutsches Eck und sein Denkmal
Ein kurzer historischer Abriss
1888 entstand die Idee, dem kurz zuvor verstorbenen Kaiser Wilhelm I. ein Denkmal zu setzen. Mit diesem Denkmal sollte dem Kaiser für die in drei Kriegen erkämpfte Wiedervereinigung Deutschlands gedankt werden. Sein Sohn, Wilhelm II. hatte die Wahl zwischen mehreren Standorten. Er wählte schließlich Koblenz – genau die Stelle, wo Mosel und Rhein zusammenfließen.
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, für das man sich entschied, beruhte auf Plänen des Architekten Bruno Schmitz. Das 14 Meter hohe Reiterstandbild zeigt den Kaiser in der Generalsuniform zusammen mit einem geflügelten, weiblichen Genius mit Lorbeerkranz und Reichskrone. Für die Ausführung des Kunstwerkes zeichnete sich der Bildhauer Emil Hundrieser verantwortlich.
Die feierliche Einweihung des Denkmals fand im August 1897 statt.

Die Zerstörung des Plastik
Noch in den letzten Kriegstage des Zweiten Weltkrieges, im März 1945, traf eine amerikanische Artilleriegranate das Reiterstandbild. Dabei wurde es so stark zerstört, dass lediglich der Sockel erhalten blieb.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges
1953 erklärte der damalige Bundespräsident Theodor Heuss das zerstörte Denkmal, auf dessen Sockel nur die Bundesflagge gehisst war, zum Mahnmal der deutschen Einheit.
In den folgenden Jahren entbrannte eine kontroverse Diskussion darüber, ob das Denkmal in seiner ursprünglichen Form wieder aufgebaut oder als Mahnmal erhalten bleiben sollte. Im Falle einer Rekonstruktion des Reiterstandbildes verpflichtete sich Werner Theisen, ein ehemaliger Verleger der Rhein-Zeitung, und seine Frau Anneliese die Finanzierung zu übernehmen.
Wiedererrichtung des Denkmals
Mit der Wiedervereinigung verlor das Denkmal seine Bedeutung, als Mahnmal für ein vereintes Deutschland zu dienen. Damit stiegen auch gleichzeitig die Chancen, das Denkmal wieder in seiner ursprünglichen Form aufzubauen.
1990 nahm Ministerpräsident Carl-Ludwig Wagner das Schenkungsangebot der Familie Theisen an. Auch der Koblenzer Stadtrat sprach sich für den Wiederaufbau des Reiterstandbildes aus. So war der Weg frei, das ursprüngliche Denkmal wiederherzustellen. Die Einweihung des neuen Reiterstandbildes fand im September 1993 statt.

Um auch weiterhin an die Bedeutung eines geeinten Deutschlands zu erinnern, wurden neben dem Denkmal drei Betonelemente der Berliner Mauer mit Bronzegedenktafeln aufgestellt. Darüber hinaus wehen an der Ufermauer die Flaggen aller Bundesländer des wiedervereinigten Deutschlands.

Zurück zur Startseite
Kommentare
Koblenz – Deutsches Eck — Keine Kommentare
HTML tags allowed in your comment: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>