Versteckt unterm Grün und doch mit wunderbarer Aussicht
Der Ausblick vom Fort Pannerden ist einfach fantastisch. Das Fort, welches sich direkt an der Gabelung des Rheins befindet, gibt einen wunderbaren Blick auf die Natur, den Pannerdens Kanal und die Waal frei.

Aufteilung des Rheins in den Pannerdens Kanal und die Waal
Der Haupthahn der Holländischen Wasserlinie
Fort Pannerden ist der östlichste Punkt der Neuen Holländischen Wasserlinie und diente als Befestigungsanlage, um anrückende Armeen nach Amsterdam und anderen Städten an der Ijssel frühzeitig aufzuspüren und deren weiteres Vorankommen zu verhindern. Entlang der Wasserlinie konnte mithilfe von Schleusen das Land kniehoch unter Wasser gesetzt werden – zu hoch, um es zu durchlaufen und zu niedrig, um mit Schiffen hindurchzufahren.

Flusslandschaft bei Fort Pannerden

Gut versteckt unter dem Grün

Ausblick von der Plattform zur Waal
Darüber hinaus war es die Aufgabe des Forts, den Zustrom des Wasser vom Rhein bis nach Amsterdam und damit die Wasserversorgung für die Bevölkerung sicherzustellen. Aus diesem Grund wurde Fort Pannerden auch als Haupthahn der Holländischen Wasserlinie bezeichnet.
Eine längere Geschichte ganz kurz
Der Bau des Forts begann im Jahre 1869, wobei es in darauffolgenden Jahrzehnten aus- wie auch umgebaut wurde. Die insgesamt 5 Etagen mit 124 Räumen liegen gut verborgen unter der Erde und überdeckt von Grün. Teilweise sind die Mauern bis 2,60 Meter dick.

Kassematte, die früher auch als Schlafgelegenheit genutzt wurde

Zugang zu den Kassematten
Anfänglich spielte die Befestigungsanlage eine Rolle bei der Verteidigung von Holland gegen die französischen Besatzer. Auch während des 1. und 2. Weltkrieges waren im Fort Truppen stationiert, die jedoch keinen aktiven Einfluss auf das Kriegsgeschehen nahmen.
Nach den Weltkriegen verfiel der Bau mehr und mehr. In den Jahren 2000 bis 2006 nahmen Hausbesetzer das Fort ein, wobei sie auch zum Erhalt der Bausubstanz beitrugen. Aus diesem Grund wurden sie geduldet, bis sie 2008 endgültig das Gelände verlassen mussten. Im Anschluss, in den Jahren 2008 bis 2011, führte man umfassende Renovierungen durch. Dabei trug der Einsatz von einem enthusiastischen Team von Freiwilligen maßgeblich zum Wiederaufbau bei. Auch heute noch werden viele Aktivitäten von ehrenamtlichen Helfern, die zum Beispiel die Führungen leiten, übernommen.

Schreibstube im Fort

Museum mit Originalstücken aus dem Fort
Seit 2016 zeigt sich Fort Pannerden in einem völlig neuen Licht und ist zudem für den Museumsbetrieb freigegeben. Neben der Besichtigung zählen auch Escape Rooms zu dem Freizeitangebot.

Einer der Escape Rooms
Ein Rundgang auf dem Fort ist hinsichtlich eines geschichtlichen Überblicks ganz sicher interessant. Die Räumlichkeiten des Forts sind eher spartanisch, dafür jedoch liebevoll eingerichtet. Ein interessantes Angebot an Aktivitäten und die Lage im Naturgebiet mit einem ganz besonderen Ausblick auf die Flusslandschaft tragen zu einem gelungenen Tagesausflug bei.

Wilde Pferde im Naturgebiet Gelderse Poort

Flusslandschaft beim Fort

Urrind „Rode Geus“ im Naturgebiet Gelderse Poort
Mehr Informationen zum Ausflugstipp Fort Pannerden unter https://fortpannerden.eu
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