Koblenz – die Stadt zwischen Mosel und Rhein

Kurzer Überblick zur Geschichte von Koblenz

Koblenz kann auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurückblicken. Die frühsten Funde, die entdeckt wurden, stammen aus dem 10. Jahrhundert v. Chr.. Dabei handelt es sich vor allem um Überreste von Lagerplätzen und Grabstätten.

Zeit der Römer

Bis zur Ankunft der Truppen Cäsars nach 55 v. Chr. befanden sich an der Stelle des heutigen Koblenz bereits verschiedene Siedlungen. Nach der Überquerung des Rheins schlugen die römischen Truppen hier ihr permanentes Lager auf. Außerdem wird vermutet, dass sie zur gleichen Zeit auch die erste Schiffsbrücke über den Strom errichteten.

Um 20 v. Chr. entstand auf der Landzunge zwischen Rhein und Mosel die erste römische Siedlung. Die Römer errichteten ein Kastell, das dem Ort seinen noch heute gebräuchlichen Namen gab: castellum ad confluentes = Kastell bei den Zusammenfließenden = Coblenz.

Mit dem Bau des Limes gewann Coblenz nach 85 n. Chr. als Teil der römischen Provinz Obergermanien zunehmend an Bedeutung. So entstand zwischen dem 2. und 3. Jahrhundert die erste feste Brücke über den Rhein, die das Kastell auf dem Niederberg mit dem Schutzwall verband. Um die Siedlung vor den Germanen zu schützen, ließ Kaiser Konstantin im 3. Jahrhundert die erste Wehrmauer mit einem Tor und 19 Rundtürmen errichten.

Von der Herrschaft der Franken bis zur französischen Besetzung

Nach dem Zusammenbruch der römischen Herrschaft in der Mitte des 5. Jahrhunderts wanderten immer mehr Franken in das Gebiet ein. Die merowingischen Könige eigneten sich das von den Römern errichtete Kastell an. Bei der anschließenden Teilung des Frankenreiches im Jahre 843 wurde im Vertrag von Verdun festgelegt, dass Koblenz dem Mittelreich Lotharingien zugeordnet wird.

1018 schenkte Heinrich II den fränkischen Königshof dem Trierer Erzbischof Poppo von Babenberg. Damit übernahmen die Erzbischöfe neben der kirchlichen auch die weltliche Macht über die Stadt. Unter ihrer Herrschaft erlebte Koblenz eine Blütezeit und es entstanden verschiedene Kirchen, Schlösser und auch Befestigungsanlagen. Eine Erweiterung der Stadtmauer und der Burg Stolzenfels als Zollburg erfolgte im 13. Jahrhundert.

Während des Dreißigjährigen Krieges verlegte der Trierer Kurfürst Philipp Christoph von Sötern seinen Amtssitz in das neu erbaute Schloss Philippsburg und stellte sich an die Seite Frankreichs. Daraufhin nahmen 1632 die französischen Truppen die Festung Ehrenbreitstein ein. In den folgenden Jahren erlebte Koblenz zahlreiche Kämpfe und Auseinandersetzungen, so dass am Ende des Krieges 1648 große Teile der Stadt in Trümmern lagen.

Mit der Französischen Revolution kamen viele Emigranten, darunter hohe Adlige und Geistliche, sowie Soldaten in die Stadt. In dieser Zeit entstand auch der Begriff Schängel. Noch heute wird jeder, der in Koblenz geboren wurde, als Schängel bezeichnet. Der Begriff leitet sich von dem Spitznamen der Franzosen Schang (nach dem französischen Namen Jean) ab. Ursprünglich bezeichnete man aber nur Kinder, die aus einer Beziehung einer Koblenzerin mit einem Franzosen hervorgingen, als Schlängel.

Mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandes, dem Frieden von Lunéville, endete 1801 der Krieg mit Frankreich. Koblenz war noch bis 1814 Hauptstadt des französischen Départements Rhin-et-Moselle.

Basilika St. Kastor Deutsches Eck Rhein Koblenz bei Drachenwolke Geschichte
Basilika St. Kastor – die älteste Kirche von Koblenz

Preußische Zeit

1815 nahm Preußen das ihm auf dem Wiener Kongress zugesprochene Rheinland in Besitz und beendete damit die französische Herrschaft. Koblenz wurde Hauptstadt der preußischen Provinz Großherzogtum Niederrhein und von 1822 bis 1945 Hauptstadt der Rheinprovinz. Gleich zu Beginn dieser Zeit erfolgte der Ausbau der Festung Koblenz nach dem neustem Stand der Technik. Es entstanden eine neue Stadtbegrenzung, massive Festungsbauten im Umland sowie eine weitläufige Zitadelle an der Stelle der alten Festung auf dem Ehrenbreitstein, das damals das größte militärische Bollwerk am Rhein war.

1980 beschloss das preußische Kriegsministerium, die Stadtbefestigungen aufzugeben. Kurz darauf wurden die Festungsmauern und Wälle abgetragen und eingeebnet. Durch diese Maßnahme konnte sich die Stadt ausdehnen und erheblich vergrößern.

Am 26. Mai 1926 wurde der Name der Stadt von „Coblenz“ in „Koblenz“ geändert.

Während und nach dem 2. Weltkrieg

Koblenz wurde durch die Weltkriege stark in Mitleidenschaft gezogen. 1944 brannte die Innenstadt weitgehend nieder. Sämtliche Kirchen wurden beschädigt, viele der Klöster verschwanden ganz, ebenso die meisten Adelspaläste, Höfe und Bürgerhäuser. Die schweren Luftangriffe der Jahre 1944 und 1945 zerstörten Koblenz zu 87 Prozent, wodurch das historische Stadtbild für immer verloren ging.

Infolge der Berliner Erklärung ging am 15. Juli 1945 die Besatzungshoheit von den Amerikanern auf die Franzosen über.

Der rheinland-pfälzische Landtag beschloss am 16. Mai 1950 die Verlegung der Landesregierung von Koblenz nach Mainz.

1953 erklärte der damalige Bundespräsident Theodor Heuss das zerstörte Denkmal am Deutschen Eck, von dem nur noch der Sockel erhalten geblieben und nun die Bundesflagge befestigt war, zum Mahnmal der deutschen Einheit.

Ab 1962 war Koblenz eine Großstadt, da sie Grenze von 100.000 Einwohnern überschritten hatte. Bedingt durch die Lage kam es immer wieder zu Hochwasser und Überschwemmungen. Beim sogenannte Jahrhunderthochwasser 1993 erreichte der Pegel einen Höchststand von 9,52 Metern. Dabei wurde ein Viertel der Innenstadt überflutet.

Im Jahr 2002 erklärte die UNESCO die Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal zum Weltkulturerbe. Somit ist auch die Stadt Koblenz mit ihrer historischen Altstadt, dem Kurfürstlichen Schloss, Schloss Stolzenfels, dem Alten Schloss, dem Deutschen Eck und den ehemaligen preußischen Festungen Teil dieses Erbes.

Im Jahr 2011 fand die Bundesgartenschau in Koblenz statt. Zu diesem Anlass wurden umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen in und um die Stadt durchgeführt. Im Zuge dieser Arbeiten entstand auch die Rheinseilbahn, die größte ihrer Art in Deutschland.

Interessanter Link:

Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit von Koblenz ist das Deutsche Eck. Weitere Informationen zum Deutschen Eck findest du hier.

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