Bad Honnef liegt am Fuße des Siebengebirges, gegenüber von Rolandseck und unterhalb der Drachenburg, in einer landschaftlich wirklich reizvollen Gegend mit vielen Sehenswürdigkeiten.

Erstmals im 8. Jahrhundert erwähnt und bereits seit dem 11. Jahrhundert Weinanbaugebiet, wurde die Stadt auch lange Zeit das Nizza am Rhein genannt. Denn mit der Einweihung der ersten Heilquelle im Jahr 1897 entwickelte sich die Stadt schnell zu einem mondänen Kurort und Treffpunkt von Adel und wohlhabendem Bürgertum. Noch heute zeugen zahlreiche Villen und das Kurhaus mit seinem Park von dieser Zeit.

Blick auf Bad Honnef und den Rhein vom Drachenfels aus
Blick auf Bad Honnef und den Rhein

Was gibt es in der Stadt zu sehen?

Mittelpunkt der Altstadt ist seit jeher der Markt. An diesem grünen und eher beschaulichen Platz in Bad Honnef befinden sich auch einige der Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Katholische Pfarrkirche St. Johann Baptist

Markt mit Pfarrkiche St Johann Baptist in Bad Honnef
Pfarrkirche St. Johann Baptist

Die Pfarrkirche St. Johann Baptist am Markt von Bad Honnef ist das älteste Gebäude der Stadt. Ihre Geschichte reicht sogar bis in das 8. Jahrhundert zurück. Der noch heute zu sehende Kirchturm stammt jedoch erst aus dem 12. Jahrhundert. An ihn schließt sich eine dreischiffige, spätgotische Hallenkirche von etwa 1500 an. Die gotische Kirche wurde 1912 durch den Anbau eines Querschiffes und einem dreifachen Chor erweitert.

Im Inneren der Kirche sind die spätgotischen floralen Malereien von besonderer Bedeutung. Sehenswert sind ferner die Madonna mit Kind aus dem 15. Jahrhundert, das 1514 gestiftete Heilige Grab und das Sakramentshaus. Das Weihwasserbecken der Kirche wurde aus Gestein vom Drachenfels gefertigt.

Ehemaliges Gemeindehaus „Hontes“

Gleich neben der Pfarrkirche steht das Hontes, ein Bruchsteingebäude, das wiederum zu den ältesten Profanbauten aus dem Mittelalter gehört. In einer ersten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahre 1627 diente es damals als Gefängnis. Heute wird das Hontes als Zeughaus der Karnevalsgesellschaft „Halt Pol“ genutzt.

Alte Rathaus

Direkt gegenüber dem Hontes ist am Markt das alte Rathaus zu finden. Das Rathaus wurde 1894/95 errichtet, nachdem die Stadt die Stadtrechte erhalten hatte. Auffällig an dem ansonsten relativ schlichten Gebäude ist der Eingangsbereich. Dieser besteht aus Säulen und einem aufwendigen Barockgiebel mit Löwenköpfen und dem Bad Honnefer Stadtwappen.

Markt

Am Markt gibt es noch weitere historische Häuser. Die meisten stammen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert, da die meisten Gebäude aus der Zeit davor im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört wurden.

Fußgängerzone in Bad Honnef
Fußgängerzone in der Altstadt

An zwei Tagen in der Woche findet auf dem Platz von 7 bis 13 Uhr der Wochenmarkt statt. Am Dienstag, dem „kleinen“ Markttag, gibt es frisches Obst und Gemüse sowie Blumen zu kaufen. Freitags wird das Angebot um frische Lebensmittel wie Eier, Milch, Käse, Fleisch- und Wurstwaren oder auch Honig erweitert.  

An den Marktplatz schließt sich die Innenstadt mit der Fußgängerzone an. In den gemütlichen Straßen sind neben verschiedenen historischen Gebäuden auch zahlreiche, oft kleine und individuelle Geschäfte sowie Cafés und Restaurants zu finden.

Kurhaus mit Park

Kurhaus in Bad Honnef

Mit der Einweihung der ersten Mineralheilquelle, der Drachenquelle, im Jahre 1898 erlebte Bad Honnef einen Aufschwung zum Kurort. Schnell entwickelte sich die Stadt zu einem beliebten Kurort des Adels. So besaß die schwedische Königin Sophie in dieser Zeit ein Haus, in dem sie über die Jahre immer wieder mehrere Monate wohnte. Die Beliebtheit des Ortes zeigt sich auch darin, dass damals um das Kurhaus herum mehr als 250 neue Gebäude entstanden, die überwiegend im Stil des Historismus und des Jugendstils errichtet wurden.

Heute ist das aufwändig restaurierte Kurhaus mit seinem Park ein beliebter Ort für Veranstaltungen und Hochzeiten.

Weiter Kirchen und die Annasäule

Neben der katholische Pfarrkirche St. Johann Baptist sind in Bad Honnef weitere interessante Kirchen und Kapellen zu finden.

Annakapelle in Bad Honnef
Marienkapelle

Marienkapelle

Diese kleine Kapelle, die von zwei Straßen und alten Fachwerkhäusern umgeben ist, wurde Anfang des 18. Jahrhunderts im Stil des Barock erbaut. Neben der Marienstatue über dem Eingang ist das Wappen des Grafen von Nesselrode-Reichenstein zu sehen, der das Grundstück stiftete. Die Turmuhr der Kirche stammt aus dem Jahr 1761.

In der Kapelle ist über dem barocken Altar eine holzgeschnitzte Marienfigur zu bewundern. Außerdem befindet sich hier das Ehewappen des beliebten Kurfürsten Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg, der im Volksmund auch Jan Wellem genannt wurde.
(Siehe Jan-Wellem-Denkmal in Düsseldorf mit Sage)

Kirche St. Maria Heimsuchung in Bad Honnef
Pfarrkirche St. Mariä Heimsuchung

Pfarrkirche „St. Mariä Heimsuchung“

Grabplatte des letzten Grafen von Drachenburg an der Kirche St. Maria Heimsuchung in Bad Honnef
Grabplatte des letzten Grafen vom Drachenfels

Ein weiterer markanter Kirchenbau in Bad Honnef ist die Pfarrkirche St. Maria Heimsuchung, die zwischen 1902 und 1905 entstand. Die Kirche wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört und daraufhin wieder aufgebaut. Ab den sechziger Jahren erfolgte zudem eine umfassende Neugestaltung der Fassade und des Innenraums.

An der Nordseite des Turmes befindet sich noch heute die Grabplatte des letzten Ritters vom Drachenfels, die aus dem 16. Jahrhundert stammt.


Annasäule in Bad Honnef
Annasäule

Annasäule

Auf dem von alten Fachwerkhäusern umgebenen Annaplatz steht die Annasäule. Sie wurde von dem ortsansässigen Bildhauer Peter Terkatz geschaffen. Die Säule stellt die heilige Mutter Anna und spätere Gottesmutter Maria mit dem Kind dar.


Was gibt es noch Interessantes zu sehen?

Torbogen Zehntscheune in Bad Honnef

Torbogen der ehema­ligen Zehntscheune im Ortsteil Rommersdorf-Bordorf

Der freistehende Torbogen, der sich etwas außerhalb des Zentrums von Bad Honnef befindet, erinnert an die Zehntscheune. Nach ihrer Zerstörung im Jahre 1639 ließ der Pfarrer Michael Broich das Gebäude 1719 wieder aufbauen, von dem der heute noch zu sehende Bogen stammt.

Die Zehntscheune war eine Abgabestelle für den trockenen und nassen Zehnten, d.h. die Abgaben, die die Winzer in Form von Obst, Gemüse, Getreide, Wein und Vieh an den Honnefer Pfarrer zu leisten hatten.

Domkapitelhof in Bad Honnef
Domkapitelhof

Domkapitelhof

Der Domkapitelhof ist ein weiteres historisches Gebäude in Bad Honnef. Seine älteste Datierung befindet sich über dem Kellereingang des Hauses und stammt aus dem Jahr 1601.

Der Hof existierte aber schon früher. So lieferte der Besitzer, der im Steinabbau und -handel tätig war, Material für den 1248 begonnenen Bau des Kölner Doms. Aus dieser Zeit stammt auch die Bezeichnung für den Hof. Nach Fertigstellung des Doms spezialisierte sich die Familie auf den Weinbau.

Seit 2007 befindet sich in dem Gebäude ein Restaurant – das Gilberts im Domkapitelhof“.

Haus Profittlich

Das 1731 erbaute Haus ist seit 1892 im Besitz der Bäckermeisterfamilie Profittlich. Einige Gasträume sind sogar noch im Originalzustand von 1926 erhalten.

Auch heute noch werden hier leckere Backwaren angeboten. Die Bäckerei wurde in jüngerer Zeit durch Konditoreiwaren, ein Café und ein Weinhaus ergänzt.


Adenauerhaus in Bad Honnef

Das Adenauerhaus

Das Adenauerhaus befindet sich im Zennigsweg 8a, wo Konrad Adenauer von 1937 bis zu seinem Tod 1967 lebte. Das Haus mit seinem Garten beherbergt heute ein Museum (Eintritt frei). Die umfangreiche und sehr anschauliche Ausstellung erzählt über die politische Karriere des ersten Bundeskanzlers, aber auch den Familienmenschen und Gartenliebhaber Konrad Adenauer.

Innenraum im Museum Adenauerhaus in Bad Honnef
Ausstellungsräume Adenauerhaus
Innenraum im Museum Adenauerhaus in Bad Honnef
Ausstellungsräume Adenauerhaus

Was ist noch interessant?

Insel Grafenwerth

Promenade auf der Insel Gräfenwerth
Inselpromenade

Bei schönem Wetter – es braucht nicht unbedingt sehr warm zu sein – ist ein Ausflug auf die Insel Grafenwerth eine willkommene Abwechslung. Neben dem Park mit der Promenade gibt es hier Tennisplätze, ein Schwimmbad, eine Sport- und Minigolfanlage, Spielplätze und ein Restaurant.

Insel Gräfenwerth mit Blick auf den Rhein und den Rolandsbogen
Blick zum Rolandsbogen
Kunstwerke auf der Insel Gräfenwerth
Low Poly Tree von Achim Mohne

Von der Inselpromenade aus hat man einen herrlichen Blick auf den Rhein, die Insel Nonnenwerth und das gegenüberliegende Rheinufer mit Rolandseck und Rolandsbogen. Darüber hinaus befinden sich entlang des Weges einige Kunstwerke, die den Spaziergang noch interessanter machen. Oder man nimmt an der Anlegestelle eines der Fahrgastschiffe für Linien- und Rundfahrten – ganz gleich, ob es zum Rolandseck, zur Loreley, zum Drachenfels, nach Koblenz oder bis nach Köln gehen soll.

Fähre über den Rhein von Bad Honnef zum Rolandseck
Fähre von Bad Honnef zum Rolandseck

Diese Ausflugsziele zeigen auch, wie vielfältig die Region ist und was es in der näheren und weiteren Umgebung von Bad Honnef noch alles zu entdecken gibt.

Aalschokker Aranka bei Insel Gräfenwerth mit  dem Drachenfels im Hintergrund
Historisches Boot Aalschokker Aranka mit dem Drachenfels im Hintergrund

Einige dieser Ausflugsziele habe ich auch auf meiner Webseite vorgestellt. Wer also Lust auf mehr hat – hier geht es zum Drachenfels, zum Rolandseck und zum Rolandsbogen.


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Quelle: https://www.buergerstiftung-badhonnef.de/geschichtsweg-listenansicht/