Der Drachenfels im Siebengebirge

Zwischen Königs­winter und Bad Honnef erhebt sich der 321 Meter hohe Drachen­fels. Schon von weitem ist die Burg­ruine und teil­weise auch das darunter liegende Restau­rant mit der Aussichts­platt­form erkennbar, von der man einen fantas­ti­schen Blick über den Rhein bis nach Bonn hat.

Die Burgruine Drachenfels

Burgruine Drachenfels
Drachen­fels

Der Bau der ursprüng­li­chen Drachen­fels­burg wurde 1138 vom Kölner Erzbi­schof Arnold begonnen und um 1167 durch den Würden­träger Gerhard de Are voll­endet. Die im 15. Jahr­hun­dert ausge­baute Burg erlitt während des Drei­ßig­jäh­rigen Krieges schwere Schäden. Das zerstörte Gemäuer wurde nicht wieder aufge­baut. Der danach einset­zende Trachyt-Stein­abbau am Drachen­fels schä­digte die Bausub­stanz zusätz­lich.

Um die Burg vor dem endgül­tigen Verfall zu retten, setzte sich die Öffent­lich­keit unter Vermitt­lung des Kron­prinzen von Preußen für ihren Erhalt ein. So kam die Ruine 1836 in Staats­be­sitz. Heute befindet sich die Burg im Besitz des Landes Nord­rhein-West­falen, das auch die notwen­digen Maßnahmen ergreift, um das noch bestehende Gemäuer best­mög­lich zu bewahren.


Drachenfelsplateau

Nebelfrauen auf dem Stufen des Restaurants unterhalb des Drachenfels
 „Two forms“ – Die Nebel­frauen beim Drachen­fels­pla­teau

Unter­halb der Burg­ruine Drachen­fels befindet sich das Drachen­fels­pla­teau mit einem Restau­rant und einer Aussichts­platt­form mit Sitz­stufen. Auf diesen Stufen sind auch die beiden Nebel­frauen zu sehen.

Die Nebel­frauen entstanden in Anleh­nung an Hein­rich Heines Gedicht Die Nacht auf dem Drachen­fels. Neben dem künst­le­ri­schen Aspekt haben die Skulp­turen auch eine ganz prak­ti­sche Funk­tion: Auf den Sitz­treppen kam es immer wieder zu Unfällen, weil sich die Touristen so sehr auf die Aussicht konzen­trierten, dass sie die Stufen über­sahen. Das sollen die Nebel­frauen nun verhin­dern …

Der land­schaft­lich reiz­volle Aufstieg auf den Berg ist über das Nach­ti­gal­lental oder den Eselsweg möglich. Auch von Bad Honnef aus gibt es sehr schöne Wander­wege durch die Wein­berge und Wald hinauf auf den Felsen. Wer es jedoch schneller und bequemer haben will, nimmt von Königs­winter aus ganz einfach die Drachen­fels­bahn.

Aussichtsturm im Weinberg unterhalb des Drachenfels
Aussichts­turm in den Wein­bergen am Drachen­fels
Wanderweg zum Drachenfels
Weg zum Drachen­fels von Bad Honnef aus
Ulanenturm unterhalb des Drachenfels bei Bad Honnef
Ulanen­denkmal unter­halb des Drachen­fels

Die Drachen­fels­bahn ist die älteste Zahn­rad­bahn Deutsch­lands. Sie nahm 1883 ihren Betrieb auf und hat bis heute über 40 Millionen Fahr­gäste beför­dert. Auf einer Strecke von 1,5 Kilo­meter über­windet sie eine Stei­gung von rund 20 Prozent.

Drachenfelsbahn am Drachenfels
Endsta­tion der Drachen­fels­bahn beim Drachen­fels
Blick auf Bad Honnef vom Drachenfels
Blick Rich­tung Bad Honnef über den Rhein vom Plateau
Drachenfelsbahn
Drachen­fels­bahn

Schloss Drachenburg

Drachenburg
Schloss Drachen­burg

Unter­halb der Burg­ruine mit ihrem Aussichts­pla­teau befindet sich das in eine traum­hafte Land­schaft einge­bet­tete Schloss Drachen­burg. Der damals als Börsen­ana­lyst tätige Stephan von Sarter ließ das Schloss in den Jahren von 1882 bis 1884 ganz im Stil des Histo­rismus errichten. Es sollte ihm als reprä­sen­ta­tiver Wohn­sitz dienen, nachdem er 1881 in den Frei­her­ren­stand erhoben worden war.

Nach einer wech­sel­haften Geschichte – das Schloss diente als Wohn­sitz, Feri­en­ob­jekt, katho­li­sches Internat, Kader­schmiede der Natio­nal­so­zia­listen, Flücht­lings­un­ter­kunft, Reichs­bahn­zen­tral­schule — war es lange Zeit auch dem Verfall preis­ge­geben.

Der Zustand des Gebäudes war so schlecht, dass das Schloss sogar abge­rissen werden sollte, um Platz für einen modernen Neubau zu schaffen. Dies konnte jedoch durch Proteste der Bürger und verschie­dener Instanzen verhin­dert werden.

1971 über­nahm der Privat­mann Paul Spinat das Schloss und rettete es so vor der Zerstö­rung. Nach einer Restau­rie­rung, die sich auch durch ein hohes Maß an künst­le­ri­scher Frei­heit auszeich­nete, wurde die Drachen­burg 1973 wieder der Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht.

Seit 1986 steht das Gebäude unter Denk­mal­schutz. Nach dem Verkauf an das Land Nord­rhein-West­falen begannen umfang­reiche Restau­rie­rungs­ar­beiten, so dass die Wieder­eröff­nung 2010 statt­finden konnte. Bei den Rekon­struk­ti­ons­ar­beiten, z.B. der Glas­fenster, dienten die Origi­nal­ent­würfe als Grund­lage für die Wieder­her­stel­lung.

Heute ist das Schloss als Museum frei zugäng­lich. Gele­gent­lich wird die Drachen­burg auch für Film- und Fern­seh­pro­duk­tionen genutzt – wie beispiels­weise für den Film „Babylon Berlin“.

Ein Besuch der Drachen­burg ist ein inter­es­santes wie auch beein­dru­ckendes Erlebnis und wirk­lich empfeh­lens­wert.

Wer schon vorab mehr über das Schloss und seine Räum­lich­keiten erfahren will, für den ist der virtu­elle Rund­gang durch das Schloss auf der offi­zi­ellen Webseite der Drachen­burg genau das Rich­tige.

Drachenburg
Brunnen im Schloss­garten
Glasfenster auf der Drachenburg
Glas­fenster im Schloss
Kneipzimmer auf der Drachenburg
Kneip­zimmer mit Blick auf Bonn

Nibelungenhalle

Auf dem Weg von der Drachen­burg nach Königs­winter kommt man auch an der Nibe­lun­gen­halle vorbei. Dieser auffal­lende, wenn auch nicht sehr große Kuppelbau wurde im Jahre 1913 anläss­lich des 100. Geburts­tages von Richard Wagner einge­weiht. In der Halle selbst sind große Wand­ge­mälde zu sehen, die zentrale Motive der Oper „Der Ring des Nibe­lungen“ zeigen.

Nibelungenhalle beim Drachenfels
Nibe­lun­gen­halle
Siegfried mit dem Drachen - Bild in der Nibelungenhalle
Bild in der Nibe­lun­gen­halle
Innenansicht Nibelungenhalle
Drache und Bilder im Erker der Nibe­lun­gen­halle

Für Kinder ist sicher­lich die Drachen­höhle neben der Halle inter­es­sant, die über einen längeren Gang zu errei­chen ist. Außerdem gibt es einen Repti­li­enzoo, in dem verschie­dene Schlangen, Echsen, Schild­kröten oder auch Alli­ga­toren bewun­dert werden können.

Eingang zur Drachenhöhle in der Nibelungenhalle
Eingang zur Drachen­höhle
Drache in der Drachenhöhle der Nibelungenhalle
Drache der Höhle
Schlangen im Reptilienzoo der Nibelungenhalle
Schildkröten im Reptilienzoo der Nibelungenhalle
Tiere im Repti­li­enzoo

Das Nachtigallental

Eine Möglich­keit, von Königs­winter zur Nibe­lun­gen­halle und weiter zum Drachen­fels zu gelangen, ist der Weg durch das Nach­ti­gal­lental. Zu dieser kleinen grünen Oase gibt es auch eine Sage. Wenn du mehr darüber erfahren möch­test, dann folge einfach hier dem Link zum Nach­ti­gal­lental.

Weg im Nachtigallental
Weg im Nach­ti­gal­lental
Willi Ostermann Denkmal im Nachtigallental
Willi Oster­mann Denkmal im Nach­ti­gal­lental
Weg im Nachtigallental bei Königswinter
Weg im Nach­ti­gal­lental

Sagen und Gedichte rund um den Drachenfels

Um den Drachen­fels ranken sich viele Sagen und Geschichten. Auch Dichter wie Hein­rich Heine waren in seinen Bann gezogen.

Nach­fol­gend einige Gedichte:

Die Nacht auf dem Drachen­fels von Hein­rich Heine

Der turm­ge­krönte Drachen­fels (Über­set­zung von The castled crag of Drachen­fels von Lord Byron)

The castled crag of Drachen­fels von Lord Byron

Und Sagen:

Sage vom gehörnten Sieg­fried
Die Sage vom Drachen­fels ist die Erzäh­lung vom gehörnten Sieg­fried, der gegen den Drachen kämpfte.

Wie der gehörnte Sieg­fried zu seinem Namen kam
Der Kampf Sieg­frieds mit dem Drachen


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