Die moderne Hafen­stadt Rotterdam liegt an der Nieuwe Maas, einem Mündungsarm des Rheins. Die Nieuwe Maas ist insge­samt 24 km lang und führt durch das nieder­län­di­sche Rhein­delta zur Nordsee.

Aufgrund der güns­tigen geogra­phi­schen Lage entstanden in diesem Gebiet schon früh­zeitig mensch­liche Sied­lungen. Ein Groß­teil der Siedler lebte von der Fischerei.

Am Beginn des 13. Jahr­hun­derts wurde das Gebiet allmä­lich kulti­viert und an der vorbei­flie­ßenden Rotte ein Damm errichtet, dem die Stadt ihren heutigen Namen verdankt.

Rotterdam entwi­ckelte sich rasch zu einer reichen Handels­stadt. Der Hafen mit seinem freien Zugang zum Meer bildete das Herz der Stadt. Noch heute ist der Hafen von Rotterdam der größte Hafen Europas und der zwölft­größte der Welt. Sein Hafen­ge­biet erstreckt sich über 42 Kilo­meter. Jähr­lich werden hier mehr als 12 Millionen Container und über 100 Millionen Tonnen Öl umge­schlagen*.

Die heraus­ra­gende wirt­schaft­liche Bedeu­tung war für Rotterdam jedoch nicht nur von Vorteil. Im Zweiten Welt­krieg wurde die Stadt mit ihrem Hafen eines der Haupt­an­griffs­ziele und fast voll­ständig zerstört. Nur wenige alte Gebäude blieben erhalten. Das bis heute schnell wach­sende Rotterdam ist daher stark von modernen Bauten und Hoch­häu­sern geprägt. Deshalb wird die Stadt manchmal auch das Manhattan der Maas genannt.

Was ist hier zu sehen?

Rotterdam ist ein Schmelz­tiegel verschie­dener Kulturen. Die Stadt bietet ein abwechs­lungs­rei­ches Frei­zeit- und Nacht­leben sowie inter­es­sante Sehens­wür­dig­keiten. Ein Streifzug durch Rotterdam lohnt sich ganz bestimmt, denn neben den modernen und oft inno­va­tiven Bauten findet man auch noch restau­rierte Gebäude und Anlagen aus dem Goldenen Zeit­alter der Nieder­lande. Im folgenden will ich einige der Sehens­wür­dig­keiten, die Rotterdam heute prägen, kurz vorstellen:

Weisse Haus in Rotterdam bei Drachenwolke Geschichten

Das im Jugend­stil erbaute „Weiße Haus“ wurde 1898 eröffnet und war seiner­zeit mit 45 Metern das höchste Hoch­haus Europas.

Der “Red Apple” ist ein 124 Meter hoher Wohn­kom­plex am Wein­hafen, der u.a. von Jan des Bouvrie mitent­worfen wurde.

Büro Hochhaus Red Apple
Alter Hafen in Rotterdam bei Drachenwolke Geschichten

Am Leuvehaven, in der Nähe des Schiff­fahrts­mu­seums im Zentrum von Rotterdam, ist der Kontrast zwischen Alt und Neu beson­ders gut zu sehen.

Die 2014 fertig­ge­stellte Markt­halle ist ein hufei­sen­för­miges Gebäude, dessen Konstruk­tion haupt­säch­lich aus Glas besteht und mit Stahl­seilen gehalten wird. Im Erdge­schoss befinden sich Geschäfte, Verkaufs­stände und Restau­rants, in den oberen Stock­werken 228 Luxus­woh­nungen.

Markthalle von außen in Rotterdam bei Drachenwolke Geschichten
Markthalle von Innen

Das Innere der Markt­halle ist nicht weniger beein­dru­ckend. An der Giebel­seite befindet sich das 11.000 m² große Kunst­werk “Hoorn van Over­vloeds” (Füll­horn des Über­flusses) von Arno Coenen und Iris Roskam. An den Ständen werden vor allem frische Produkte ange­boten und natür­lich können auch verschie­dene regio­nale Spezia­li­täten probiert und gegessen werden.

Die Kubus­häuser am alten Hafen in der Innen­stadt von Rotterdam. Die Häuser wurden 1978 nach einem Entwurf des nieder­län­di­schen Archi­tekten Piet Blom gebaut.

Kubushäuser in Rotterdam bei Drachenwolke Geschichten
Innenhof in Rotterdam bei Drachenwolke Geschichten

Die Kuben, die Bäumen nach­emp­funden wurden, sind durch Gänge und Plätze im Inneren mitein­ander verbunden. Die insge­samt 51 Kuben werden als Wohnungen oder gewerb­lich genutzt.

Die spät­go­ti­sche Sint-Lauren­skirche ist das einzige Gebäude in Rotterdam, das noch aus dem Mittel­alter stammt. Im Zweiten Welt­krieg stark beschä­digt, wurde die Kirche zwischen 1947 und 1968 wieder aufge­baut.

Sint Laurens Kirche
Erasmus Kunstwerk in Rotterdam bei Drachenwolke Geschichten

Das Denkmal zeigt das Geburts­haus von Erasmus, einem der bedeu­tendsten Gelehrten der Nieder­lande. Das Kunst­werk besteht aus mehr als 1500 Kacheln, die teil­weise sogar mit echtem Gold bemalt sind.

De Beur­stra­verse, im Volks­mund auch Koop­goot (Einkaufs­schlucht) genannt, ist eine tiefer­ge­legte Einkaufs­pas­sage mit mehr als 40 Geschäften und einer ange­schlos­senen Metro­sta­tion.

Kaufgrotte in Rotterdam bei Drachenwolke Geschichten
Grafitti Strassenkunst in Rotterdam bei Drachenwolke Geschichten

An vielen Stellen in der Innen­stadt sind die unter­schied­lichsten Kunst­werke an Häuser­fas­saden und Mauern zu finden.

Last but not least — gibt es noch zwei weitere Sehens­wür­dig­keiten, die ich noch unbe­dingt erwähnen möchte:

Das Museum Boymans Van Beuningen, das in einer groß­ar­tigen Ausstel­lung alle Facetten der nieder­län­di­schen Kunst bis zur Moderne zeigt. Gleich daneben befindet sich die Kunst­halle Rotterdam, wo vor allem zeit­ge­nös­si­sche Kunst zu sehen ist.

Einen wunder­baren Blick über die Stadt hat man von der Platt­form des 185 Meter hohen Euro­masts, der etwas außer­halb des Zentrums liegt.


Hafen Rotterdam

Der Hafen in der Innen­stadt zeigt nur die Anfänge von Rotterdam als eine der wich­tigsten und modernsten Hafen­städte.

Blick auf die Maasvlakte vom Info-Center aus
Blick auf den Hafen im Rhein-Maas-Delta

Heute ist der Port of Rotterdam der größte Hafen- und Indus­trie­kom­plex von Europa. Er erstreckt sich über eine Fläche von rund 13 Hektar. Zu ihm gehören die Häfen Euro­poort, Maas­vl­akte, Botlek, Eemhaven und Waal­haven.

Info-Center Maasvlakte
Info-Zentrum auf der Maas­vl­akte
Informationsbereich mit Weltkugel im Info-Center Maasvlakte
Info-Zentrum Maas­vl­akte
Schiffswrack aus dem 18. Jahrhundert, dass 2018 geborgen wurde
Auf der Maas­vl­akte gebor­genes Schiffs­wrack aus dem 18. Jhd.

Der Euro­poort ist dabei der zentrale Hafen im angren­zenden Rhein-Maas-Delta und zugleich der größte Tief­was­ser­hafen Europas. Mit seiner 26 Meter tiefen Fahr­rinne ist der einzige Hafen in Europa, wo die größten Massen­gut­frachter anlegen können. In Ergän­zung zum Euro­poort wurde in den letzten Jahren die Maas­vl­akte er- und ausge­baut. Hier findet vor allem der Contai­ner­um­schlag statt. Schiffe, die den Hafen anlaufen, trans­por­tieren bis zu 20.000 Contai­nern.

Containerterminal Maasvlakte
Contai­ner­ter­minal auf der Maas­vl­akte

Zur offi­zi­ellen Webseite der Touris­ten­in­for­ma­tion Rotterdam


*Quellen: www.dw.com/de/die-größten-häfen-der-welt/g‑37532792, www.wikipedia.de


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