Entlang des Rheins

Was hat die Loreley mit dem Teufel zu tun?

Neben den bereits voran­ge­gangen Sagen von der Loreley gibt es auch die mit dem Teufel. Da erzählt wird, dass der Abdruck des Teufels noch lange im Felsen sichtbar war und erst vor einem Jahr­hun­dert dem Tunnelbau zum Opfer fiel, will ich diese Sage hier kurz vorstellen:

Die Loreley und der Teufel

Unter­halb von Kaub ist das Stromtal des Rheins beson­ders eng. Zu beiden Seiten des Flusses ragen hohe Fels­wände von schwarzem Schie­fer­stein empor. Durch die Veren­gungen fließt das Wasser hier schneller und schlägt mit so großer Wucht gegen den Berg, dass es schäu­mend empor­steigt und sich gleich­zeitig in den Tiefen gefähr­liche Strudel bilden.

Bei diesen Strom­schnellen konnte man von Zeit zu Zeit die Loreley, eine Wasser­nixe des Rheins, auf einem hohem Fels erbli­cken. Sie war beson­ders anmutig und schön. Ihr langes, blondes Haar kämmte sich mit einem goldenen Kamm. Dabei sang sie eine wunder­same Melodie, die einen sofort in ihren Bann zog.

Viele der Fischer, die hier entlang kamen, waren verzau­bert von ihrer Schön­heit wie auch ihrem wunder­li­chen Gesang. Bei dem Versuch jedoch, sich der Loreley zu nähern und auf den Felsen zu klet­tern, ertranken sie alle jämmer­lich in den reißenden Fluten des Flusses.

Eines Tages gelangte auch der Teufel mit seinem Boot zu dieser Stelle des Rheins. Da er der Pass zu eng fand, wollte er die Durch­fahrt erwei­tern. Darum stemmte er sich gegen den Loreley-Felsen, um den gegen­über­lie­genden Fels­ko­loss wegzu­treten, der ihm zum Groß­teil den Weg versperrte.

Der Teufel schob und rüttelte mit ganzer Kraft, so dass bereits ein Teil des Berges zu wanken begann. Da erhob plötz­lich die Loreley ihre Stimme und sang ihr verzau­berndes Lied. Der Teufel unter­brach sofort seine Arbeit. Er war von der schönen Nixe so faszi­niert, dass er seine Augen nicht mehr von ihr wenden konnte. Er entbrannte in Liebe zu ihr und hätte sie nur zu gern für sich gewonnen. So schaute er eine Weile wie verstei­nert, voller Leiden­schaft zu ihr hinauf und blieb dabei am Stein ange­lehnt stehen.

Als die Loreley für einen Moment ihr Lied unter­brach, kam er wieder zu Verstand und flüch­tete schnellst möglich, um ihrem Zauber zu entkommen. Doch da wo der Teufel glühend vor Leiden­schaft am Felsen gestanden hatte, brannte sich seine Gestalt für alle Zeiten schwarz in den Stein ein. Den Teufel hat man jeden­falls an dieser Stelle des Rheins nie wieder zu Gesicht bekommen.

Zur Haupt­seite Sage von der Loreley

Mia

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