Der Tomasee gilt seit jeher als ein magischer Ort. Es verwundert daher kaum, dass hier verschiedene Sagen über Feen, Wasserwesen oder Kobolde entstanden sind.
Eine dieser Geschichten handelt von den Pazolamännchen. Diese kleinen grauen Wesen, die in der Dämmerung kaum von den aufragenden Felsen zu unterscheiden sind, sollen rund um den See in den Bergen leben. Einige Wanderer und Gäste der Badushütte, die unweit des Sees liegt und in der auch übernachtet werden kann, haben davon erzählt.
So soll es vorgekommen sein, dass einige der Gäste, die bis spät in die Nacht lautstark bei Essen und Trank in der Badushütte gefeiert hatten, plötzlich ein energisches Klopfen an den Fensterläden hörten. Als sie verwundert hinausschauten, sahen sie eine kleine Gestalt mit mürrischem Geschichtsausdruck und gerunzelter Stirn. Seine Lippen waren fest aufeinander gepresst und in den durchdringenden Augen spiegelte sich die Tiefe des Bergsees wieder.
Als sich alle Aufmerksamkeit auf ihn richtete, hob das Pazolamännchen langsam die Hand und deutete unmissverständlich an, dass es zu laut sei und dass es Zeit wäre, Ruhe einkehren zu lassen. Dann verschwand es in der Nacht und niemand konnte sagen, wohin oder in welche Richtung es gegangen war.
Die Gäste der Hütte waren stets so tief beeindruckt, dass rasch Stille einkehrte und sich ein jeder noch lange über die seltsame Gestalt wunderte.

Zurück zu den Sagen und Legenden rund um den Rhein