Die Nacht auf dem Drachenfels

von Hein­rich Heine

Dieses Gedicht schrieb Hein­rich Heine im Jahre 1830.

Um Mitter­nacht war schon die Burg erstiegen,
Der Holz­stoß flammte auf am Fuß der Mauern,
Und wie die Burschen lustig nieder­kauern,
Erscholl das Lied von Deutsch­lands heilgen Siegen.
Wir tranken Deutsch­lands Wohl aus Rhein­wein­krügen,
Wir sahn den Burg­geist auf dem Turme lauern,
Viel dunkle Ritter­schatten uns umschauern,
Viel Nebel­fraun bei uns vorüber­fliegen.

Und aus den Trüm­mern steigt ein tiefes Ächzen,
Es klirrt und rasselt, und die Eulen krächzen;
Dazwi­schen heult des Nord­sturms Wutge­brause. -

Sieh nun, mein Freund, so eine Nacht durch­wacht ich
Auf hohem Drachen­fels, doch leider bracht ich
Den Schnupfen und den Husten mit nach Hause.

Drachenfels und Drachenburg am Rhein Geschichte Sage Drache Siegfried
Burg­ruine Drachen­fels

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