Warst du bereits da?

Eingang Rheinfall
Wegweiser Rhein­fall

Nicht weit vom Bodensee entfernt liegt am Hoch­rhein in der Schweiz der Rhein­fall. Er ist einer der drei größten Wasser­fälle Europas. Mit einer Breite von bis zu 150 Metern stürzen die tosenden Wasser­massen insge­samt 23 Meter in ein bis zu 13 Meter tiefes Fall­be­cken. Allein 2019 besuchten über 1,5 Millionen Menschen das beein­dru­ckende Natur­schau­spiel.

Was ist beim Rheinfall zu tun?

Rund um den Wasser­fall werden verschie­dene Akti­vi­täten ange­boten. Beliebt sind die Rund­fahrten im Rhein­fall­be­cken sowie die Fahrt zu dem mitten im Rhein­fall aufra­genden Felsen, der als Aussichts­platt­form dient. Aber auch an Land gibt es einiges zu sehen. So kann beispiels­weise das 2015 voll­ständig restau­rierte Mühlrad an der steilen Laufen­gasse besich­tigt werden.

Auf der linken Rhein­seite, direkt gegen­über von Schaff­hausen, befindet sich das Schloss Laufen. Es thront hoch über dem Rhein­fall und ist schon von weitem gut sichtbar. Einer der schönsten Wege zum Schloss ist der über die Eisen­bahn­brücke ober­halb des Wasser­falls. Die Aussicht von hier ist wirk­lich fantas­tisch.

Wer den Rhein­fall aus nächster Nähe betrachten möchte, für den empfiehlt sich das Känzli. Diese über dem Rhein schwe­bende Platt­form befindet sich direkt unter­halb des Schlosses.

Rheinfall mit Schloss Laufen
Rhein­fall mit Schloss Laufen

Das Schloss Laufen am Rheinfall

Eingang Schloss Laufen beim Rheinfall
Eingang von Schloss Laufen

Das Schloss Laufen wurde erst­mals im Jahre 858 erwähnt und war ursprüng­lich der Stamm­sitz der Frei­herren von Laufen. In den folgenden Jahr­hun­derten wech­selte das Anwesen mehr­mals den Besitzer, wobei immer wieder Anpas­sungen an den Gebäuden vorge­nommen wurden. 1798 verließ der letzte Land­vogt, Hart­mann Liechti, die Burg. Danach stand die Anlage für einige Jahre leer.

Innenhof Schloss Laufen beim Rheinfall
Innenhof des Schlosses Laufen

Am Anfang des 19. Jahr­hun­derts pach­tete und kaufte die Familie Bleuer die Anlage. Sie ließ einen Teil der mittel­al­ter­li­chen Gebäude abreißen und durch neugo­ti­sche Bauten ersetzen. Im neuen Schloss­ge­bäude wurde zuerst eine Galerie und später eine Malschule einge­richtet. Da sich der Rhein­fall bereits zu einem touris­ti­schen Anzie­hungs­punkt entwi­ckelte, wurde auch ein Gast­haus eröffnet und ein Schau­ge­rüst an der Rhein­seite ange­bracht.

1941 kaufte der Kanton Zürich das Schloss zurück und man baute verschie­dene Gebäude im Stil des Mittel­al­ters wieder auf. Fünf Jahre später wurde im mittel­al­ter­li­chen Wohn­trakt eine Jugend­her­berge eröffnet.

Im Juli 2020 erhielt die SV Group den Zuschlag für die Weiter­füh­rung der Schloss­an­lage. Bis 2026 sind umfang­reiche Umbau- und Reno­vie­rungs­ar­beiten geplant. Das Schloss soll zukünftig für Gastro­nomie, Veran­stal­tungen und als Hotel genutzt werden.

Noch ein paar Fakten zum Rheinfall

Weg entlang des Rheins bei dem Rheinfall in Schaffhausen
Fußweg entlang des Rheins bei Schaff­hausen

Auch wenn man es viel­leicht nicht vermuten würde, der Rhein­fall ist erdge­schicht­lich gesehen noch relativ jung. Sein Alter wird auf “nur” 15.000 Jahre geschätzt.

Da der Rhein je nach Jahres­zeit unter­schied­lich viel Wasser führt, beträgt die Wasser­menge am Rhein­fall im Sommer etwa 600 m³/s — im Winter ist es deut­lich weniger als die Hälfte, etwa 250 m³/s.

Ersten Hinweise auf eine wirt­schaft­liche Nutzung des Wasser­falls stammen aus dem 11. Jahr­hun­dert. Damals befand sich auf der rechten Rhein­seite eine Mühle. Diese wurde wenig später um eine Schmiede erwei­tert. Im 17. Jahr­hun­dert verar­bei­tete man hier zudem Bohnerz in einer kleinen Eisen­schmelze, das aus der näheren Umge­bung kam.

Rheinfall bei Schaffhausen in der Schweiz
Felsen mit Aussichts­platt­form im Rhein­fall

Obwohl der Rhein­fall wirt­schaft­lich genutzt werden könnte, hat er dennoch einen großen Nach­teil. Aufgrund des Höhen­un­ter­schiedes und der Strom­schnellen ist eine durch­ge­hende Schiff­bar­keit des Flusses, einer der wich­tigsten Trans­port­wege in der Region, nicht möglich. Deshalb wurden vor allem im 19. und auch im 20. Jahr­hun­dert verschie­dene Lösungs­an­sätze erar­beitet, um den Rhein auch hier für die Flößerei und die Schiff­fahrt zu erschließen. All diese Pläne wurden nach reif­li­cher Über­le­gung und vielen Diskus­sionen vor einigen Jahren schließ­lich ad acta gelegt. Und ich denke, das ist auch gut so … 🙂

Kirche in Schaffhausen
Kirche in Schaff­hausen
Sehenswürdigkeit Festung Munot Schaffhausen
Festung Munot in Schaff­hausen

Und noch ein Tipp:

Entlang, rund und in der Nähe des Rhein­falls lässt es sich sehr gut Wandern. Mehr Infor­ma­tionen dazu sind auf der Webseite www.Schaffhauserland.ch zu finden.


Quelle: „Rhein­fall — Die Gäste­zei­tung“, Sommer 2020, Heraus­geber Meier + Cie AG Schaff­hausen

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