Leiden — wo sich der Alte und der Neue Rhein trennen und wieder zusammenkommen

Windmühle De Valk in Leiden am Rhein
Wind­mühle “De Valk”

Leiden liegt in der nieder­län­di­schen Provinz Südhol­land, nicht weit von der Nord­see­küste entfernt. Durch die Stadt fließen der Alte sowie der Neue Rhein — die erst unter­schied­liche Wege gehen, um sich dann hier doch wieder zu verei­nigen.

Die Wasser­wege spielten früher wie heute eine große Rolle und machen einen wesent­li­chen Teil der Stadt aus. Einst war die Tuch­her­stel­lung der bedeu­tendste Indus­trie­zweig. Heute ist die Textil­in­dus­trie eher unbe­deu­tend im Vergleich zu den natio­nalen und inter­na­tio­nalen Unter­nehmen, die sich in und um Leiden ange­sie­delt haben.

Universiteit Leiden bei Drachenwolke Geschichten & Sagen, Legenden und Info rund um den Rhein
Univer­si­täts­ge­bäude

Mehr noch als für seine Indus­trie ist Leiden als Univer­si­täts­stadt bekannt. Hier befindet sich nicht nur die älteste, sondern auch eine der größten und renom­mier­testen Univer­si­täten der Nieder­lande.

Die Univer­sität wurde den Leidener Bürgern im Jahr 1575 vom dama­ligen Fürsten Willem van Oranje als Dank für ihre Stand­haf­tig­keit während der spani­schen Bela­ge­rung geschenkt. In der Folge­zeit entwi­ckelte sich Leiden rasch zu einem Wissen­schafts­zen­trum. Heute beher­bergt die Stadt eine Viel­zahl von Fakul­täten. Von Natur­wis­sen­schaften, Jura, Medizin und Wirt­schaft bis hin zu Sprach­wis­sen­schaften und Archäo­logie sind fast alle Fach­rich­tungen vertreten. Viele Mitglieder des nieder­län­di­schen Königs­hauses haben an der Univer­sität Leiden studiert oder die Ehren­dok­tor­würde erhalten.


Latijnse school in Leiden- lateinische Schule (Gymnasium), die Rembrandt vier Jahre lang besuchte
Lati­jnse school

Rembrandt und Leiden

Die wohl bekann­teste Persön­lich­keit der Stadt ist Rembrandt van Rijn. Der große Künstler des Mittel­al­ters wurde 1606 in Leiden geboren, wo er auch aufwuchs. Auf der „Rembrandt-Route“ durch die Altstadt wird auf abwechs­lungs­reiche und unter­halt­same Weise über sein Leben und Werk infor­miert. So kann beispiels­weise sein Geburts­haus, das Rembrand­t­huis, oder die im Renais­sance­stil erhal­tene Latjinse school (Latein­schule, Vorläufer des Gymna­siums), die Rembrandt vier Jahre lang besuchte, besich­tigt werden. Eigent­lich ist es bei einem Stadt­rund­gang fast unmög­lich, Rembrandt ganz aus dem Weg zu gehen 😉


Altstadt Leiden am Rhein bei Drachenwolke Geschichten

Was ist in Leiden alles zu sehen?

Die histo­ri­sche Innen­stadt von Leiden ist einfach einen Besuch wert. Neben vielen mittel­al­ter­li­chen Bauten befinden sich entlang der Grachten und in den Seiten­straßen auch zahl­reiche Geschäfte, Cafés und Restau­rants. Nach­ste­hend wird eine Auswahl der Sehens­wür­dig­keiten kurz beschrieben, um einen ersten Eindruck zu vermit­teln.


De Burcht

Burcht in Leiden am Rhein
De Burcht

Am Zusam­men­fluss von Altem und Neuem Rhein liegt die Burcht, eines der ältesten Bauwerke im Zentrum von Leiden. Die Über­reste der alten Burg befinden sich auf einem künst­lich ange­legten Hügel, der sich etwa 12 Meter über die Stadt erhebt. Die Burcht selbst hat einen Durch­messer von rund 35,5 Metern. Die Mauer ist durch­schnitt­lich 6,2 Meter hoch und zwischen 80 und 90 cm dick. Im Inneren sind noch die ursprüng­li­chen Spar­bögen aus Back­stein zu sehen. An verschie­denen Stellen befinden sich Schieß­scharten in der Mauer.

Innenhof Burcht in Leiden am Rhein bei Drachenwolke Geschichten
Innenhof Burcht

Die Geschichte der Burcht lässt sich bis in das 9./10. Jahr­hun­dert zurück­ver­folgen. Schon damals befand sich hier ein Hügel, der von Pali­saden umschlossen war. Es wird vermutet, dass dieser Ort damals Menschen und Vieh als Zufluchtsort und Schutz vor Angrei­fern diente. Nach dem Bau der Ring­mauer aus Tuff­stein im 12. Jahr­hun­dert wurde diese im 14./ 15. Jahr­hun­dert mit einem Turm ergänzt.

Durch die Ausbrei­tung der Stadt verlor die Anlage jedoch im Laufe der Zeit immer mehr ihre Schutz- und Vertei­di­gungs­funk­tion. 1650 erhielt die Burcht an der Südseite zwei spät­go­ti­sche Säulen aus Natur­stein und ein schmie­de­ei­sernes Eingangstor mit Stadt­wappen und heral­di­schen Symbolen. Weitere Restau­rie­rungen und Umbauten folgten. So wurde im Laufe der Zeit auch die Gracht entlang der Burg, die den Neuen mit dem Alten Rhein verband, zuge­schüttet.

Heute ist die Burcht eine beliebte histo­ri­sche Sehens­wür­dig­keit, die kosten­frei zugäng­lich ist, und von der aus man einen fantas­ti­schen Blick über die Stadt genießen kann.

Gravensteen ehemals Gefängnis jetzt Verwaltungsgebäude der Universität Leiden
Graven­s­teen

Gravesteen

Fast überall in Leiden sind histo­ri­sche Bauwerke zu finden. Auch der Graves­teen ist auch einer dieser inter­es­santen Bauten, anhand derer sich die Geschichte der Stadt gut nach­voll­ziehen lässt. Das Gebäude diente ursprüng­lich dem Grafen von Holland als Gefängnis und wurde kurz “Der Stein” (de steen) genannt. Der größere, quadra­ti­sche Turm ist der älteste Teil des Bauwerkes und stammt aus dem 13. Jahr­hun­derts. Der Trep­pen­turm wurde später, in der zweiten Hälfte des 15. Jahr­hun­derts, hinzu­ge­fügt. Nachdem Philips van Bour­gondië das Gebäude 1463 an die Stadt Leiden abge­treten hatte, wurde es wie schon zuvor als Gefängnis genutzt. Erst 1955 erhielt Graven­s­teen eine neue Bestim­mung. Nachdem es zunächst als Bücher­depot diente, ist gegen­wärtig ein Teil der Univer­si­täts­ver­wal­tung in dem histo­ri­schen Bau unter­ge­bracht.

Sterrewacht

Sterrewacht / Sternwarte in Leiden
Alte Stern­warte

Eine weitere Sehens­wür­dig­keit ist die Alte Stern­warte. Diese “Ster­re­wacht” wurde 1633 errichtet und ist sogar die älteste Univer­si­täts­stern­warte der Welt. Berühmte Astro­nomen, wie Hendrik Antoon Lorentz und Ejnar Hertzsprung, waren hier tätig.

Die Alte Stern­warte wird noch immer aktiv von der Univer­sität genutzt. Darüber hinaus befindet sich in dem Gebäude ein Besu­cher­zen­trum. Die hier gezeigten Sonder­aus­stel­lungen können an den Wochen­enden besich­tigt werden. Außerdem werden an den Wochen­enden auch Führungen durch die Stern­warte und einmal im Monat Vorträge zu astro­no­mi­schen Themen ange­boten.

Koornbrug

Koornbrug, die Kornbrücke in Leiden, bei Nacht
Die Koorn­brug bei Nacht

Die Koorn­brug über den Neuen Rhein ist ein beson­deres histo­ri­sches Bauwerk im Zentrum von Leiden.
Erste Erwäh­nungen der Brücke stammen aus dem 15. Jahr­hun­dert. Um 1642 begann man, die Koorn­brug von Grund auf zu erneuern. Der untere Teil der Brücke, wie er heute noch zu sehen ist, geht auf diese Zeit zurück. Außerdem besaß die Brücke damals drei Bögen und aufwendig verar­bei­tete Fronten. 1824 kam die neoklas­si­zis­ti­sche Über­da­chung hinzu. Damit ist die Koorn­brug auch gleich­zeitig die älteste über­dachte Brücke der Nieder­lande.

Der Name Koorn­brug, zu Deutsch Korn­brücke, geht auf ihre ursprüng­liche Nutzung zurück. Seit jeher wurde nämlich auf der Brücke mit Getreide gehan­delt. Die später errich­tete Über­da­chung diente dazu, das hier gela­gerte Korn vor Nässe zu schützen. Aus diesem Grund wurden an der Über­da­chung Lüftungs­öff­nungen ange­bracht. An den Längs­seiten des Daches ist das Wappen der Stadt Leiden mit den Schlüs­seln, die von Korn­ähren umgeben sind, zu sehen.

Zijlpoort

Stadttor Zijlpoort mit Restaurant in Leiden
Restau­rant beim Zijl­poort
Stadttor Zijlpoort in Leiden
Stadttor Zijl­poort

Das Zijl­poort ist neben dem Mors­poort eines der beiden noch erhal­tenen Stadt­tore von Leiden. Es befindet sich im Nord­osten der Altstadt, wo die Zijl und der Oude Rijn (Alter Rhein) zusam­men­fließen.

Das Stadttor wurde 1667 im klas­si­zis­ti­schen Stil erbaut. Seine Form gleicht einem Paral­le­lo­gramm, da es so ange­passt wurde, dass es an die Brücke über die Zijl und die bestehende Stadt­mauer anschließt. Im Laufe der letzten Jahr­hun­derte erfüllte das Stadttor verschie­dene Aufgaben, zum Beispiel war es Schule für arme Kinder oder diente als Lager­ge­bäude. Bei der letzten Sanie­rung in den 90er Jahren wurden an beiden Seiten Stütz­kon­struk­tionen ange­bracht. In einer dieser Konstruk­tionen befindet sich seit 1999 ein Restau­rant. Von der Restau­rant­ter­rasse aus hat man dabei einen wunder­baren Blick auf die nähere Umge­bung.
Direkt neben dem Zijl­poort liegt der gleich­na­mige Friedhof, dessen Geschichte bis ins Jahr 1828 zurück­reicht.

Hofjes

Eingang zum Petershof in Leiden
Eingang Pietershof
Pesijnshofje in Leiden
Pesi­jns­hofje

Ein beson­deres Phänomen, welches in Deutsch­land größ­ten­teils unbe­kannt ist, sind die Hofjes. Ein Hofje (Höfchen) ist ein kleiner Innen­platz, der von Häusern voll­ständig einge­schlossen wird. Die Bewohner eines solchen Hofjes gehörten immer einer homo­genen Bevöl­ke­rungs­gruppe an — das konnte beispiels­weise eine bestimmte Reli­gion oder soziale Schicht (z.B. ältere allein­ste­hende Frauen) sein.

Das Jean Pesi­jns­hofje in Leiden ist ein sehr schönes Beispiel dafür. Das Hofje wurde 1655 von Jean Pesijn gegründet und war für alte, arme wallo­ni­sche Männer und Frauen bestimmt.

Heute werden die Wohnungen häufig an sozial Schwache oder Studenten vermietet. Einige der Hofjes werden auch als Künst­ler­ko­lo­nien genutzt.

Muurgedichten

Bei einem Spazier­gang durch die Stadt fallen auch die soge­nannten Mauer­ge­dichte (ndl. muur­ge­dichten) an den Häusern auf. Dabei finden sich neben klas­si­schen Gedichten auch wissen­schaft­liche Formeln und Darstel­lungen von beson­derer Bedeu­tung.

Es lohnt sich also, hin und wieder einen Blick auf die Häuser­wände zu werfen – und viel­leicht findest du dabei auch das ein oder andere deut­sche Gedicht, wie zum Beispiel das von Goethe …

Physikalische Gleichung Leiden bei Drachenwolke Geschichten & Sagen, Legenden und Info rund um den Rhein
Muurgedicht, Mauergedicht von Goethe in Leiden
Fassadenmalerei Leiden bei Drachenwolke Geschichten & Sagen, Legenden und Info rund um den Rhein
Mathematische Formel von Goudsmit als Muurgedicht in Leiden


Kirchen in Leiden

St. Pieterskerk Leiden bei Drachenwolke Geschichten und Sagen, Legenden und Info rund um den Rhein
St. Pieter­s­kerk

Sint Pieterskerk

In der Nähe der Stern­warte befindet sich die Sint Pieter­s­kerk. Der Bau dieser goti­schen Kreuz­kirche erfolgte größ­ten­teils im 14. und 15. Jahr­hun­dert. Das Prunk­stück der Kirche ist die Hager­beer-Orgel, die zwischen 1636 und 1643 einge­baut wurde.

Seit 1971 finden in der Kirche keine Gottes­dienste mehr statt. Nach der Über­tra­gung an eine private Stif­tung und umfang­rei­chen Reno­vie­rungs­ar­beiten von 1978 bis 1982 wird die Peters­kirche vor allem für Veran­stal­tungen genutzt.

Hooglandse Kerk

Hooglandse Kerk in Leiden
Hoog­landse Kerk

Obwohl die Pieter­s­kerk bereits ein monu­men­tales Bauwerk ist, wird sie noch von der Hoog­landse Kerk über­troffen. Auch diese Kirche steht im Zentrum von Leiden, nicht weit von der Burcht und dem Neuen Rhein entfernt.

Der ursprüng­liche Name der Kirche, mit deren Bau im 14. Jahr­hun­dert begonnen wurde, war Sint Pancras­kerk. Dieser Name wurde jedoch im Laufe der Zeit geän­dert. Ihren heutigen Namen verdankt sie dem Ort, an dem sie errichtet wurde: De Hooge Land (Hohes Land).

Der Ausbau zu einer spät­go­ti­schen Kreuz­ba­si­lika erfolgte etwa ab der Mitte des 15. Jahr­hun­derts. Durch die wech­sel­volle Geschichte blieb die Kirche lange unvoll­endet, so dass zeit­weise sogar ein Abriss erwogen wurde. Glück­li­cher­weise kam es jedoch nicht dazu. Schließ­lich erfolgte von 1840 bis 1903 eine umfang­reiche Restau­rie­rung, die in den Jahren 1952 bis 1972 ihren Abschluss fand.

Bei einem Besuch der Hoog­landse Kerk beein­dru­cken vor allem das Lini­en­spiel des goti­schen Innen­raums sowie der aufstre­bende Hoch­chor und die riesige Fens­ter­front. Mit einer Breite von 65,70 Metern besitzt die Kreuz­ba­si­lika das brei­teste goti­sche Quer­schiff der Welt. Mit der beson­deren Gestal­tung des Innen­raums geht eine hervor­ra­gende Akustik einher, weshalb der Sakralbau auch gerne für Veran­stal­tungen genutzt wird.

Gegen­wärtig wird die Kirche von zwei Reli­gi­ons­ge­mein­schaften genutzt, der Leidse Binnen­sta­ds­ge­me­ente und der Leidse Studen­ten­ek­klesia.

Hartebrugkerk

Hartebrugkerk in Leiden
Harte­brug­kerk
Hartebrugkerk in Leiden
Harte­brug­kerk

Eine weitere, sehr markante Kirche in der Innen­stadt ist die Harte­brug­kerk. Diese Kirche wurde erst relativ spät, im Jahre 1836, errichtet. Bis 1760 stand an dieser Stelle noch eine Brauerei.

Als eine typi­sche „Water­staat­kerk“ wurde die katho­li­sche Harte­brug­kerk unter der Leitung und mit finan­zi­eller Unter­stüt­zung der Wasser­be­hörde Rijks­wa­ter­staat gebaut. Der Grund dafür war das konfes­sio­nelle Ungleich­ge­wicht, da nach der Refor­ma­tion die protes­tan­ti­schen Kirchen in der Stadt über­wogen.

Die Harte­brug­kerk wurde, wie die meisten dieser Water­staat-Kirchen, im Stil des Histo­rismus errichtet, wobei auch klas­si­zis­ti­sche Stil­ele­mente eine wich­tige Rolle spielen.


Museen in Leiden

Statue Maya im Museum van Oudheden in Leiden
Statue Maya

Neben der histo­ri­schen, von Grachten durch­zo­genen beschau­li­chen Altstadt ist Leiden auch für seine zahl­rei­chen Museen bekannt. Einige davon sind:

Museum van Oudheden / Altertumsmuseum Leiden
Museum van Oudheden

Rijksmuseum van Oudheden

Das Reichs­mu­seum der Alter­tümer besteht seit 1818 und ist eines der inter­na­tional renom­mier­testen Museen. Von der Prähis­torie über das klas­si­sche Altertum und das Mittel­alter bis hin zum Vorderen Orient sind hier beson­dere Expo­nate der Mensch­heits­ge­schichte zu sehen. Die ägyp­ti­sche Ausstel­lung zählt zu den Top 7 der Welt.

Nicht nur vor Ort, sondern auch online ist das Museum einen Besuch wert. Seit Corona gibt es verschie­dene Pop-up-Ausstel­lungen zu bestimmten kultur­ge­schicht­li­chen Themen, die im Internet abge­rufen werden können. Diese geben nicht nur einen Einblick in die Akti­vi­täten des Museums, sondern sind auch kurz­weilig und sehr infor­mativ. Wer sich für diese Ausstel­lungen inter­es­siert, kann hier dem Link folgen, der zur Website des RMO führt. Dort sind natür­lich auch alle weiteren Infor­ma­tionen über das Museum zu finden.

Rembrandt vor de Lakenhal in Leiden
Rembrandt vor De Lakenhal

Stedelijk Museum De Lakenhal

De Lakenhal ist das städ­ti­sche Museum für Kunst und Geschichte. Das Prunk­stück des Museums ist das Tripty­chon De laatste ordeel (Das Jüngste Gericht), welches 1526/27 von Lucas van Leyden gemalt wurde. Dieses Meis­ter­werk der Renais­sance befand sich ursprüng­lich in der St. Pieters­kirche. Darüber hinaus sind in De Lakenhal beein­dru­ckende Silber‑, Zinn- und Glas­ar­beiten zu sehen.

Rijksmuseum voor Volkenkunde

Das 1837 gegrün­dete Reichs­mu­seum für Völker­kunde ist ein Museum über Menschen. Es behan­delt alle Aspekte des Zusam­men­le­bens von insge­samt acht verschie­denen Kultur­re­gionen. Einen großen Teil der Ausstel­lung nehmen die Länder ein, mit denen die Nieder­lande in der Vergan­gen­heit eine enge Bezie­hung hatten oder noch haben — dies sind vor allem die ehema­ligen Kolo­ni­al­staaten wie beispiels­weise Indo­ne­sien.

Naturalis

Beson­ders beliebt ist das Natur­his­to­ri­sche Museum. Millionen Jahre alte Fossi­lien, Gesteine und Mine­ra­lien sowie zahl­reiche Tier­prä­pa­rate geben einen faszi­nie­renden Einblick in die Evolu­tion. Die Ausstel­lung wurde vor kurzem über­ar­beitet und tech­nisch auf den neuesten Stand gebracht.

Corpus

Das Corpus ist ein etwas anderes Museum, das schon von weitem durch seine Archi­tektur auffällt. Bei einer Führung wird man 55 Minuten lang auf eine faszi­nie­rende Reise durch den Menschen mitge­nommen. Dieses in Europa einzig­ar­tige Konzept richtet sich vor allem an Kinder, um ihnen den mensch­li­chen Körper auf unter­halt­same Weise näher zu bringen. Für einen Besuch im Museum empfiehlt es sich, Karten zu reser­vieren, um lange Warte­zeiten zu vermeiden.

Botanischer Garten

Hortus Botanicus Leiden - Botanischer Garten
Eingang Hortus Bota­nicus
Pflanze Hortus Botanicus Leiden - Botanischer Garten

Gerade bei schönem Wetter ist der Bota­ni­sche Garten eine wunder­bare Alter­na­tive zum klas­si­schen Muse­ums­be­such — entspan­nend, viel­seitig und mitten in der Stadt gelegen.

Der Bota­ni­sche Garten wurde 1590 als Teil der Univer­sität ange­legt. Der erste Professor für Pflan­zen­kunde an der Univer­sität war 1593 Carolus Clusius, der auch die Tulpe in den Nieder­landen einführte.

Der Hortus Bota­nicus umfasst neben den tropi­schen Gewächs­häu­sern einen Park mit verschie­denen Gärten, wie dem Clusi­us­tuin oder dem Japa­ni­schen Garten. Eine der ältesten Pflanzen ist ein Gold­regen aus dem Jahr 1601.


Noch ein Tipp: Singelpark

Singelpark in Leiden - eine 2 stündige Wanderung entlang der alten Festungsgracht
Singel­park

Wer noch mehr von Leiden aktiv erleben will, dem empfehle ich einen Spazier­gang durch den Singel­park. Dieser Park liegt entlang des 6,5 km langen Festungs­gra­bens, der die histo­ri­sche Altstadt von Leiden umgibt.

Da dieser Graben bis 1896 die Stadt­grenze bildete, sind an vielen Stellen noch Frag­mente der ursprüng­li­chen Stadt­mauer und der Stadt­tore zu sehen. Außerdem gibt es entlang der Route verschie­dene Kunst­werke und einige Infor­ma­ti­ons­ta­feln.
Mehr über diesen rund zwei­stün­digen Rund­gang oder auch über andere Touren erfahren Sie hier.


Last but not least:

Die Schlüssel im Stadtwappen von Leiden

Wapppen mit Schlüssel von Leiden am Rhein
Wappen bei der Burcht

Leiden wird auch Schlüs­sel­stadt genannt, da das Stadt­wappen aus einem weißen oder silbernen Schild mit zwei gekreuzten roten Schlüs­seln besteht. Das Wappen verweist auf den Heiligen Petrus, den Schutz­pa­tron der Stadt und dem Namens­geber der größten Leidener Kirche, der St. Pieter­s­kerk.

Wappen Leiden Leiden bei Drachenwolke Geschichten & Sagen, Legenden und Info rund um den Rhein
Giebel mit Wappen

Die Darstel­lung der Schlüssel im Wappen geht auf die Über­lie­fe­rung zurück, dass Jesus den Schlüssel zur Himmels­pforte an Petrus übergab. Nach römisch-katho­li­scher Lehre ist Petrus daher der Begründer des Papst­tums und der Stell­ver­treter von Jesus auf Erden. Im Wappen des Vati­kans finden sich deshalb ähnlich gekreuzte Schlüssel.

Link zur Touris­ten­in­for­ma­tion Leiden

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